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Iran Sacharow-Preis

Farnaz Seifi12. Dezember 2012

Friedensnobelpreisträgerin Ebadi hat für die inhaftierte Anwältin Nasrin Sotoudeh den Sacharow-Preis des Europäischen Parlamentes entgegengenommen. Sie nennt die Auszeichnung wichtig für die Menschenrechte im Iran.

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Nasrin Sotoudeh und Jafar Panahi (Foto: Getty Images / dpa)
Bild: Arash Ashourinia/AFP/Getty Images / picture-alliance/dpa

Als am Mittwoch (12.12.2012) der Sacharow-Preis für geistige Freiheit des europäischen Parlaments in Straßburg verliehen wurde, waren die beiden Geehrten nicht persönlich anwesend. Die iranische Menschenrechtsanwältin Nasrin Sotoudeh sitzt seit 2010 im Gefängnis wegen "Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit" und "Verbreitung regierungsfeindlicher Propaganda". Vor kurzem beendete sie einen 49-tägigen Hungerstreik, nachdem die Behörden das Ausreiseverbot gegen ihre zwölfjährige Tochter aufgehoben hatten. Der ebenfalls zu mehrjähriger Haftstrafe verurteilte Filmemacher Jafar Panahi ist zwar derzeit nicht im Gefängnis, darf aber wie Sotoudeh das Land nicht verlassen.Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi hat für Sotoudeh den Preis in Straßburg entgengenommen. An Stelle von Regisseur Panahi hat nach dessen Angaben "ein Vertreter des iranischen Kinos" die Auszeichnung entgegengenommen. Für Panahi, Filmmacher mit Leib und Seele, der viele internationale Preise erhalten hat, ist das 20-jährige Berufsverbot ein harter Schlag. Sein bislang letztes Werk ist das mit dem Handy produzierte filmische Tagebuch mit dem Titel "Dies ist kein Film". Der Film wurde außer Landes geschmuggelt und 2011 in Cannes gezeigt und ist für die Oscar-Verleihungen 2013 als bester Dokumentarfilm nominiert.

Shirin Ebadi (Foto: DW)
Shirin Ebadi erhielt 2003 den Friedensnobelpreis.Bild: DW

"Wirkung eines solchen Preises nicht unterschätzen"

Shirin Ebadi sieht in einer solchen international bedeutsamen Auszeichnung wie dem Sacharow-Preis ein wichtiges Mittel, um Druck auf die iranische Führung auszuüben und um die Dissidenten im Iran zu unterstützen. Gegenüber der Deutschen Welle erklärte sie: "Wenn auch die iranische Führung behauptet, dass sie sich nicht um internationalen Druck in Menschenrechtsangelegenheiten schert, kann ich aus meiner längjährigen Erfahrung als Menschenrechtsanwältin nur sagen: Das stimmt nicht."

Nasrin Sotoudeh war Mitglied des "Komitees der Menschenrechtsverteidiger" im Iran, wo sie eng mit Shirin Ebadi zusammengearbeitet hatte. Ebadi hatte ihre Mitstreiterin noch vor ihrer Auszeichnung mit dem Sacharow-Preis einmal als "eine der letzten tapferen Menschrechtsanwälte, die noch im Iran geblieben sind", beschrieben. Die jetzige Auszeichnung sei sehr wichtig für die beiden im Iran festgehaltenen Preisträger, so Ebadi. "Der Sacharow-Preis ist der Preis eines ganzen Kontinents. Dessen Bürger lernen dadurch diese beiden Verteidiger der Menschenrechte im Iran kennen, und den ungerechten Preis, den sie für ihr Engagement zahlen müssen."