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Salafistenszene wächst

25. Oktober 2014

Die radikalislamische Salafistenszene in Deutschland wächst nach Erkenntnissen des Bundesamtes für Verfassungsschutz stark an. Inzwischen zählten 6300 Menschen zu diesen Gruppen.

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Salafisten bei einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/ W.Steinberg

Am Ende des Jahres könnte die Zahl der Salafisten in Deutschland schon 7000 betragen, sagte Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen im RBB-Inforadio. Vor wenigen Jahren seien es noch 2300 gewesen. Maaßen bezeichnete diese Entwicklung als "besorgniserregend". Der Salafismus ist eine fundamentalistische Strömung innerhalb des Islam. Einige Salafistengruppen vertreten dschihadistische Positionen und stehen islamistischen Terrororganisationen nahe.

Attraktiv für manche Jugendliche

Verfassungsschutzpräsident Maaßen (Foto.dpa)
Verfassungsschutzpräsident MaaßenBild: picture-alliance/dpa

Nach den Worten von Maaßen fühlen sich vor allem Jugendliche vom Salafismus angezogen, weil dieser offenbar für Menschen in einer Umbruchsituation attraktiv sei und klare Vorgaben im Leben mache. "Salafisten sagen, was weiß und was schwarz ist", so der Verfassungsschutzpräsident. Salafisten vermittelten vor allem Jugendlichen mit den vier "M - männlich, muslimisch, Migrationshintergrund, Misserfolge in der Pubertät, der Schule oder in der sozialen Gruppe" - , das Gefühl, zu einer Avantgarde zu gehören, "vom Underdog zum Topdog zu werden", erläuterte Maaßen.

Aus der Salafistenszene heraus sind Maaßen zufolge bereits mehr als 450 vorwiegend junge Menschen in den Krieg nach Syrien gezogen, "sieben bis zehn" davon hätten Selbstmordanschläge begangen. Zudem seien 150 Rückkehrer registriert worden, deren Gefährlichkeit aber nicht in jedem Fall einzuschätzen sei. "Nicht jeder Verdacht reicht aus, um das volle Instrumentarium ausfahren zu können, um diese Personen unter Kontrolle halten zu können", sagte Maaßen.

wl/cw (dpa, afp)