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Salihamidzic Sportdirektor beim FC Bayern

31. Juli 2017

Der deutsche Rekordmeister schließt eine wichtige Personallücke. Ab sofort ist Ex-Profi Hasan Salihamidzic für den sportlichen Bereich verantwortlich und folgt damit Matthias Sammer.

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Hasan Salihamidzic, Ex-Fußballspieler
Bild: picture-alliance/dpa/A. Gebert

Das ging schneller als erwartet: Nur eine Woche nach der Ankündigung von Vereinsboss Uli Hoeneß präsentiert der FC Bayern seinen neuen Sportdirektor - und landet dabei einen Überraschungscoup. Mit Ex-Profi Hasan Salihamidzic hatten wohl die wenigsten gerechnet. In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz traten Hoeneß, Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und Salihamidzic am späten Montagnachmittag vor die Medien.

"Wir haben uns die Wahl schwer gemacht und es galt der Satz: Qualität spielt die entscheidende Rolle", sagte Rummenigge. "Wir haben mit Hasan einen Mann zum FC Bayern geholt, der den Klub gut kennt. Er ist ein integerer, fleißiger und loyaler Mensch. Er spricht fünf Sprachen und hat ein großes Netzwerk. Wir haben totales Vertrauen, dass er seinen Job so macht, wie er ihn machen muss."

Salihamidzic unterschreibt einen Vertrag bis 2020. Der Posten des Sportdirektors war beim FC Bayern seit dem Rücktritt von Sportvorstand Matthias Sammer vor einem Jahr vakant. Der einstige Nationalspieler und Europameister von 1996 hatte sich damals aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen.

"Der FC Bayern ist ein ganz besonderer Klub. Ich identifiziere mich bis heute zu einhundert Prozent mit dem Verein", sagte Salihamidzic. "Hier ist meine Heimat. Als Uli Hoeneß auf mich zukam und fragte, ob ich Sportdirektor werden möchte, war mir sofort klar, dass ich das machen möchte. Ich kenne alle Strukturen im Klub. Als Spieler habe ich immer einhundert Prozent gegeben - und so werde ich auch meinen Job als Sportdirektor angehen."

Alter Bekannter

Salihamidzic war von 1998 bis 2007 für die Münchener aktiv und absolvierte in der Zeit 234 Spiele in der Bundesliga. Er ist der Ausländer mit den meisten Liga-Partien des FC Bayern vor dem noch aktiven Franck Ribéry. 88 Mal kam Salihamidzic international zum Einsatz. In der Saison 2000/01 feierte der Bosnier beim Bayern-Triumph in der Champions League in Mailand gegen den FC Valencia den größten Erfolg seiner Karriere. Dazu kommen sechs deutsche Meistertitel und vier Siege im DFB-Pokal. Der Mittelfeldspieler ließ seine Karriere nach dem Weggang aus München beim italienischen Rekordmeister Juventus Turin und für ein Jahr beim VfL Wolfsburg ausklingen.

Anfang 2017 ernannten die Bayern Salihamidzic neben dessen ehemaligen Teamkollegen Giovane Elber und Bixente Lizarazu zum Markenbotschafter. Beim Werbetrip zuletzt in China und Singapur gehörte der Bosnier zur Münchner Reisegruppe. Während dieser Asienreise hatten Hoeneß und Rummenigge verkündet, einen Sportdirektor gefunden zu haben und ihn bald vorzustellen. Salihamidzic, der den Spitznamen "Brazzo" (= Bürschchen) trägt, könnte ein Vertrauter von Hoeneß werden. Nach dem Willen der Vereinsführung soll Salihamizic mitverantwortlich für das neue Nachwuchsleistungszentrum sein und als Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft sowie Vorstand fungieren. Rummenigge hatte einem neuen Sportdirektor zudem einen Sitz im Vorstand in Aussicht gestellt.

Auf der Suche nach einem Sportdirektor hatten sich die Münchener zuvor mehrere Absagen eingehandelt. So lehnte etwa Wunschkandidat Philipp Lahm den Job überraschend ab. Auch den renommierten Gladbacher Manager Max Eberl zog es nicht an die Isar.

asz/sn (dpa, sid)