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Saudi-Arabien zerschlägt IS-Netzwerk

18. Juli 2015

Saudi-Arabien hat über 400 mutmaßliche Kämpfer der Extremisten-Miliz IS verhaftet. Die Regierung wertet dies als großen Schlag gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat". Die Angst vor Terroranschlägen wächst.

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Anschlag auf schiitische Moschee in Damman, Saudi-Arabien (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

In Saudi-Arabien haben Ermittler nach eigenen Angaben ein mit dem IS verbündetes Netzwerk ausgehoben. 431 mutmaßliche Mitglieder der Organisation seien festgenommen worden, teilte das Innenministerium in Riad über die staatliche Nachrichtenagentur SPA mit. Die meisten von ihnen seien Saudi-Araber, aber auch Ägypter, Jemeniten, Syrer und Jordanier.

Der Schlag gegen die "kleineren Zellen" der mit der IS verbündeten Organisation habe großen Schaden abgewendet. Die Mitglieder des Netzwerks hätten ein "Szenario" geplant, das "Aufruhr und Chaos" verbreiten sollte, fuhr das Ministerium fort. Die kleineren Zellen seien außerdem in mehrere Anschläge verwickelt gewesen, darunter in zwei Selbstmordattentate auf schiitische Moscheen im Osten des Landes. Dabei waren mehr als 25 Menschen getötet worden. Zudem seien Anschläge auf eine diplomatische Vertretung sowie auf Sicherheitskräfte vereitelt worden. Wann genau die Festnahmen stattfanden, teilte das Ministerium nicht mit. Frühere Mitteilungen über Verhaftungen von zahlreichen Verdächtigen lassen jedoch darauf schließen, dass es über Monate verteilt war.

Erhöhte Anschlagsgefahr wegen Anti-IS-Koalition

Der radikalsunnitische IS, der schiitische Muslime als Abtrünnige betrachtet, hatte sich zu den Angriffen auf die Gotteshäuser bekannt. Am Donnerstag hatte ein Selbstmordattentäter bei einem Anschlag in Riad zwei Polizisten verletzt. Auch zu diesem Angriff bekannte sich der IS am Freitag. Solche Anschläge lassen Befürchtungen aufkommen, dass die Gefahr durch den IS in Saudi-Arabien zunimmt. Saudi-Arabien beteiligt sich an den US-geführten Luftangriffen gegen den IS in Syrien. Der IS hat dort und im Irak große Landstriche unter seine Kontrolle gebracht. Ableger der Gruppe versuchen auch andernorts Fuß zu fassen.

pab/rb (afp, dpa, rtr)