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Schalke scheitert zum Pokal-Auftakt

Calle Kops (sid/dpa)18. August 2014

Während sich Schalke in Dresden blamiert, schrammt der HSV mit Mühe und Not an einer peinlichen Pokalpleite vorbei. Offenbach schafft eine Überraschung und Heidenheim setzt sich im Zweitligaduell durch.

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Schalkes Roman Neustädter und Klaas-Jan Huntelaar sind nach dem Spiel enttäuscht (Foto: Thomas Eisenhuth/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Champions-League-Teilnehmer Schalke 04 scheiterte im DFB-Pokal erstmals seit 25 Jahren wieder in der ersten Hauptrunde. Der fünfmalige Pokalsieger unterlag nach katastrophalen Abwehrfehlern bei Drittligist Dynamo Dresden mit 1:2 (0:1) und musste fünf Tage vor dem Ligastart bei Hannover 96 den ersten herben Rückschlag der Saison hinnehmen. Justin Eilers (24.) per Foulelfmeter und Nils Teixeira (49.) trafen für Dynamo, Joel Matip schaffte nur noch den Anschlusstreffer (78.).

Dresden knüpfte bei seinem Pokal-Comeback nach einjähriger Zwangspause wegen wiederholter Fan-Ausschreitungen an die guten Leistungen aus der Regionalliga (zehn Punkte in vier Spielen) an. Die Sachsen reihten sich durch den Sieg in die erfolgreiche Schar der Ostklubs ein, die in der ersten DFB-Pokalrunde vier Bundesligisten ausschalteten. Entsprechend zufrieden war Dynamo-Coach Stefan Böger: "Wir haben unheimlich leidenschaftlich gespielt von der ersten bis zur letzten Minute." Auch Torschütze Eilers war glücklich: "Wir sind gestern mit dem Traum ins Bett gegangen. Jetzt haben wir es geschafft und sind superfroh."

Bei den Schalkern dagegen herrschte Frust. "Die erste Halbzeit haben wir ziemlich verschlafen. Wir sind Champions-League-Teilnehmer, da können wir mit einer solchen Leistung nicht zufrieden sein", ärgerte sich Schalkes Abwehrspieler Marco Höger in der ARD. Teamkollege Klaas-Jan Huntelaar sprach von einer "ärgerlichen" Niederlage.

Schalkes brotlose Kunst

Dresdens Justin Eilers (l.) jubelt über seinen Treffer zum 1:0 (Foto: REUTERS/Thomas Peter)
Dresdens Justin Eilers (l.) jubelt über sein FührungstorBild: Reuters

Schalke übernahm vor 29.590 Zuschauern im ausverkauften Dresdener Stadion zwar zunächst die Kontrolle des Spiels, doch die Gastgeber waren durch Konter immer wieder gefährlich und hatten den ersten Aufreger auf ihrer Seite. Nach einem langen Diagonalpass tauchte Eilers (5.) plötzlich vor Ralf Fährmann auf, der Schalke-Keeper wehrte gerade noch ab.In der 24. Minute dann der nächste Schreckmoment im Strafraum der Gäste: Innenverteidiger Felipe Santana holte Luca Dürholtz ungestüm von den Beinen. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Santana erhielt Gelb, Eilers ließ Fährmann keine Chance. Kurz danach kassierte Kevin-Prince Boateng nach einem Foul zudem die Gelbe Karte - der Favorit wirkte nervös.

In der zweiten Halbzeit das gleiche Spiel. Schalke war optisch überlegen, doch der achtmalige DDR-Meister lauerte auf Konter und nutzte die Schwächen des Top-Favoriten eiskalt aus. Marvin Stefaniak ließ Gegenspieler Marco Höger bei seinem Solo übers halbe Feld einfach stehen, seine Hereingabe kam nach einem Fehler von Matip zu Teixeira, der mit einem sehenswerten Volleyschuss zum 2:0 einnetzte. Mitte der zweiten Halbzeit erhöhte der Bundesligist den Druck und suchte sein Glück zu oft mit der Brechstange. Statt geduldig über die Flügel zu spielen, wurde der Ball einfach hoch nach vorne geschlagen. In der 71. Minute bot sich Choupo-Moting noch eine Riesenchance, doch der Ex-Mainzer drosch aus kurzer Distanz am Tor vorbei. Matip verkürzte zumindest auf 1:2.

Hamburg verhindert Pokalpleite

Die Cottbusser Manuel Zeitz (l.-r.), Cedric Mimbala und Uwe Möhrle (r.) decken Pierre-Michel Lasogga (2.v.r.) vom Hamburger SV (Foto: Oliver Mehlis/dpa)
Vierkampf: Die Cottbusser Zeitz (l.-r.), Mimbala und Möhrle (r.) gegen Lasogga (2.v.r.) vom HSVBild: picture-alliance/dpa

Fußball-Bundesligist Hamburger SV hat dank Rene Adler eine bittere Pokalpleite gerade noch verhindert. Der Torhüter parierte in der ersten Runde des DFB-Pokals im Elfmeterschießen bei Drittligist Energie Cottbus die Versuche von Fabian Pawela und Sven Michel und bewahrte seine Mannschaft damit vor einer Blamage. Den entscheidenden Elfmeter zum 4:1 verwandelte Artjoms Rudnevs. Nach der Verlängerung hatte es 2:2 gestanden, nach 90 Minuten 1:1 (0:1).

Das Team von Trainer Mirko Slomka ließ trotz des glücklichen Sieges aber vor allem in der ersten Hälfte Erinnerungen an die schwache Vorsaison aufkommen. Cottbus war durch einen Foulelfmeter von Manuel Zeitz (10.) sogar in Führung gegangen. Heiko Westermann rettete den HSV per Kopf (70.) in die Verlängerung, in der Rafael van der Vaart einen Freistoß sehenswert ins Netz zirkelte (96.). Nach dem Ausgleich von Michel (105.) musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen, mit dem glücklicheren Ende für den Favoriten.

Offenbach siegt in Unterzahl

Offenbachs Christian Cappek (r.) versucht vor Ingolstadts Konstantin Engel an den Ball zu kommen (Foto: Arne Dedert/dpa)
Zweikampf: Ingolstadts Engel und Offenbachs Cappek (r.)Bild: picture-alliance/dpa

Kickers Offenbach schaffte in Unterzahl die Pokal-Sensation gegen den Fußball-Zweitligisten FC Ingolstadt. Nach torlosen 120 Minuten zog der Viertligist durch ein 4:2 im Elfmeterschießen in die 2. Runde ein. Im Krimi vom Punkt versagten Ingolstadt die Nerven. Pascal Groß scheiterte an Kickers-Keeper Daniel Endres, Danny da Costa drosch die Kugel in den Offenbacher Abendhimmel. Beim OFC verwandelten alle Schützen sicher. Vor rund 7000 Zuschauern spielte der Zweitligist mehr als 70 Minuten in Überzahl, nachdem Offenbachs Sascha Korb kurz nach dem Wechsel wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah. Ingolstadt konnte die numerische Überlegenheit jedoch nicht nutzen und enttäuschte auf ganzer Linie.

Heidenheim gewinnt Zweitliga-Duell

Unterdessen ist Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Heidenheim mit einem 2:1 (0:0)-Sieg gegen den Ligarivalen 1. FC Union Berlin in die nächte Runde eingezogen. Vor knapp 8000 Zuschauern gingen die Gastgeber durch einen umstrittenen Handelfmeter von Marc Schnatterer in der 53. Minute in Führung, die Adriano Grimaldi (69.) per Kopf ausbaute. Fabian Schönheim (79.) gelang für die Berliner nur noch der Anschlusstreffer.

Mexikanische Losfee

Die Begegnungen der zweiten Runde im DFB-Pokal werden am kommenden Samstag im TV-Sender Sky nach dem Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen gelost. Die seit der Fußball-WM in Brasilien auch in Deutschland bekannte mexikanische Fernsehmoderatorin Vanessa Huppenkothen ist Losfee. Die zweite Pokalrunde wird am 28. und 29. Oktober gespielt.

Alle Ergebnisse der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde finden Sie hier.