Discounter-Champagner
23. Dezember 2008In punkto Sekttrinken macht den Deutschen keiner etwas vor. Durchschnittlich fünfmal pro Jahr knallen bei jedem Bundesbürger die Korken. Wer an Silvester diesmal gerne mit Champagner statt mit normalem Sekt auf das neue Jahr anstoßen möchte, kann dies auch bei einem kleinen Geldbeutel mit gutem Gewissen tun. Die Stiftung Warentest nahm für die Januar-Ausgabe der Zeitschrift "test" 26 Edel-Schaumweine genau unter die Lupe und kam zu einem überraschenden Ergebnis: Guten Schampus gibt es auch beim Discounter.
Aldi-Champagner hat die Nase vorn
Favorit der Tester ist der "Veuve Monsigny" von Aldi (Süd). Überzeugen konnte der Champagner sowohl mit lang anhaltendem Geschmack als auch mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Typisch für Champagner sind "heftig-brotige Noten" sowie der trockene, herbe Charakter.
Aber auch der Schaumwein anderer Discounter braucht sich nicht zu verstecken: "Veuve Durand" von Aldi (Nord) liegt mit den Prädikaten "deutlich fruchtig" und "sehr trocken" vor dem Lidl-Champagner "Comet de Brismand", der als "Champagner mit vergleichsweise geringer Aromenvielfalt" etwas schlechter bewertet wurde. Der "Veuve Deloynes" von Plus sei ein guter "Einsteiger-Champagner". Gleich ist bei allen Sorten der Preis: Sämtliche Flaschen stehen zum Preis von 14 Euro pro 0,75-Liter-Flasche in den Regalen.
Fruchtig, perlend, frisch
Wenn's dennoch "normaler" Sekt sein soll: Mit den Eigenschaften fruchtig, reif und vollaromatisch punkten die Rebsortenschaumweine "Menger Krug" (Riesling) sowie "Rotkäppchen b.A." (Weißburgunder), die mit einem Preis von 15 Euro jedoch nicht ganz billig sind. Eine wirklich günstige Alternative ist der stark perlende "MM Extra" für nur etwa drei Euro. Dieser besticht vor allem durch Frische. Wer es lieber etwas süßer mag, dem wird "Faber Finesse" empfohlen (2,90 Euro), außerdem der "Henkell"-Sekt, allerdings zum doppelten Preis. "Trocken" dürfen sich beide Produkte dennoch nennen, da sie weniger als 35 Gramm Restzucker pro Liter ausfweisen.
Champagner hat das besondere Prickeln
Laut Stiftung Warentest spielen Rebsortensekt und günstiger Champagner sowohl bei der Qualität als auch beim Preis in der gleichen Liga. Die Vorteile von Champagner lägen jedoch klar auf der Hand: Das besondere Prickeln könne ihm keiner nehmen und außerdem schafften die Flaschen mit dem gold-gelben Etikett einen besseren Eindruck bei den Gästen.
Da Sekt ein alkoholisches Genussmittel sei, bei dem individuelle Vorlieben eine große Rolle spielten, verzichtete die Stiftung auf ihr klassisches "test"-Qualitätsurteil. Beurteilungen gab es in "schaumweintypischen Disziplinen" wie Süße, Fruchtigkeit sowie Aroma. (SJ)