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Schumacher wird aus Koma aufgeweckt

Martin Muno30. Januar 2014

Die Ärzte haben begonnen, Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher aus dem künstlichen Koma aufzuwecken. Der Prozess ist mit Hoffnungen verbunden - und mit Ängsten.

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Michael Schumacher (Photo by Mark Thompson/Getty Images)
Bild: Mark Thompson/Getty Images

Wieder Nachrichten von Schumacher

Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher wird schrittweise aus dem künstlichen Koma geholt. "Michaels Narkosemittel werden seit kurzem reduziert, um ihn in einen Aufwachprozess zu überführen", teilte seine Managerin Sabine Kehm in einem schriftlichen Statement mit. Dies könne allerdings sehr lange dauern.

Es sei ursprünglich die klare Absprache zwischen allen Beteiligten gewesen, diese Information zum Schutz der Familie erst zu kommunizieren, "wenn sich dieser Prozess konsolidiert hat". Damit reagierte Kehm offenbar auf Presseberichte. So hatten die französische Sportzeitung "L'Équipe" und die "Bild"-Zeitung schon berichtet, dass Schumacher aufgeweckt werde. Sie teilte jedoch mit, dass man über Zwischenschritte "keine Auskunft geben" werde.

Risiken und Nebenwirkungen

Schumacher war nach einem Ski-Unfall am 29. Dezember in ein künstliches Koma versetzt worden. Er war wenige Meter neben einer präparierten Piste bei einem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen geprallt und hatte ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Nach zwei Hirn-Operationen entschlossen sich die Ärzte, Schumacher in ein künstliches Koma zu versetzen. Dadurch hofften sie, den nach wie vor erhöhten Hirndruck zu senken und den lebensbedrohlichen Zustand Schumachers zu stabilisieren.

Doch das Verfahren birgt auch Risiken: Je länger die Narkose dauert, desto größer ist aber auch die Gefahr von Nebenwirkungen. So können Thrombosen entstehen oder es kann zu einer Lungenentzündung kommen. Auch das Gehirn kann geschädigt werden - im schlimmsten Falle dauerhaft.

Grüße aus dem Fahrerlager

Weltweit hatten Fans des Ex-Rennfahrers Anteil an dessen Schicksal genommen. In dem neuen Statement heißt es, Schumachers Familie bitte "erneut um Respekt für ihre Privatsphäre, das Arztgeheimnis und darum, die behandelnden Ärzte nicht in ihrer eigentlichen Arbeit zu stören. Gleichzeitig möchte sie sich nochmals für die weltweite Anteilnahme bedanken."

Bei der Vorstellung der neuen Formel-1-Boliden zeigten mehrere Rennfahrer ihre Verbundenheit mit Schumacher. So sagte der jetzige Weltmeister Sebastian Vettel: "Man betet, man wünscht, man hofft, dass das Wunder passiert und dass der Gleiche aufwacht, so wie er vorher war." Auch der Rennstall Mercedes verband die ersten Tests im südspanischen Jerez mit einem speziellen Gruß an Schumacher. Auf dem neuen Silberpfeil erinnerte ein "KeepFightingMichael"-Aufkleber an das Schicksal des ehemaligen Mercedes-Piloten. Aus dem italienischen Maranello kam eine persönliche Botschaft von Ferrari-Vizepräsident Piero Ferrari. "Lieber Michael, in so vielen Jahren bei Ferrari bist du einer von uns geworden", schrieb der Sohn des legendären Firmengründers Enzo Ferrari. Schumacher habe dem Team "so oft so große Freude bereitet, aber auf die allergrößte Freude warten wir noch: Dich in Maranello wiederzusehen, hier, bei deiner zweiten Familie. Wir warten auf dich".

mm/SC (dpa, sid, rtr, afp)