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Schutz für seltene Gorillas in Kamerun

Julia Mielke
24. August 2021

Seltene Primaten leben im Ebo-Regenwald, darunter eine bisher unbekannte Unterart der Gorillas. Wissenschaftler arbeiten zusammen mit Einheimischen daran, den Lebensraum von Mensch und Tier zu erhalten.

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Bild: Felipe Dana/AP Photo/picture alliance

Gorilla-Schutz im Ebo-Wald

Einst war Jean Titil ein Wilderer, jetzt ist er ein engagierter Tier- und Umweltschützer. Titil lebt im Dorf Iboti, einer der drei Gemeinden am Rande des Ebo-Regenwalds, die am Ebo Forest Research Project teilnehmen. Vor acht Jahren haben Wissenschaftler aus Kamerun und den USA das Forschungsvorhaben gestartet. 

Der Ebo-Regenwald in Kamerun erstreckt sich über rund 1500 Quadratkilometer. Er liegt im Kongobecken und ist Teil des zweitgrößten tropischen Regenwaldes der Welt - nach dem Amazonas-Becken. In dem artenreichen Gebiet gibt es seltene Primaten, unter anderem Schimpansen und Gorillas, auf die es Wilderer abgesehen haben. 

Ein Klub von Gorilla-Freunden

Das Projekt basiert auf einer engen Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern. Die Wissenschaftler sensibilisieren sie für die Auswirkungen der Wilderei. Gemeinsam übernehmen sie auch die monatlichen Beobachtungen im Wald. Denn dort haben die Wissenschaftler allen Vermutungen nach eine neue Unterart von Gorillas entdeckt, die bislang nur im Ebo-Wald gesichtet wurde. Anhand von Spuren, Exkrementen und Nestern können sie die Bewegungen der Tiere verfolgen. Unterstützt von Kamerafallen haben sie nun Daten über eine Reihe von Primaten. 

Umweltschützer aus dem Dorf Iboti auf Gorilla-Suche im Ebo-Regenwald in Kamerun
Umweltschützer aus dem Dorf Iboti auf Gorilla-Suche im Ebo-Regenwald in KamerunBild: Serges Aime Tatchemo/DW

Um die Dorfbewohner mehr besser einzubeziehen, haben sie den "Klub der Gorilla-Freunde" gegründet. Jeder kann beitreten und so beim Monitoring mitmachen. Gleichzeitig erhalten die Mitglieder Trainings zu Tierhaltung und Landwirtschaft, so dass sie nicht mehr auf die Wilderei angewiesen sind. 

Projektziel: Die Wissenschaftler und der "Klub der Gorilla-Freunde" setzen sich dafür ein, dass der Ebo-Regenwald ein von Gemeinden geführtes Gebiet wird, mit einer Zone im Gorilla-Gebiet, die nicht mehr betreten werden darf. So soll die vom Aussterben bedrohte Art geschützt werden  

Projektumsetzung: Die Sensibilisierung der Bevölkerung und die Gründung des "Klubs der Gorilla-Freunde" soll dazu führen, dass die Dorfbewohner den Wald so gut wie möglich selbst verwalten und schützen. Rund 90 Prozent der ehemaligen Wilderer sind mittlerweile Klub-Mitglieder und leben von der Landwirtschaft. 

Projektpartner: Verantwortlich für die Durchführung ist die San Diego Zoo Wildlife Alliance.Weiterhin unterstützt auch der Zoo de la Palmyre in Frankreichdas Projekt.

Ein Beitrag von Julia Mielke und Serges Aime Tatchemo