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Polizeichef von San Francisco muss gehen

20. Mai 2016

Zu oft waren Afroamerikaner in der US-Westküstenmetropole Opfer von Polizeigewalt geworden. Jetzt musste Greg Suhr den Dienst quittieren.

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San Franciscos Polizeichef Greg Suhr (foto: reuters)
Bild: Reuters/S. Lam/File Photo

Der Druck auf Polizeichef Greg Suhr hatte insbesondere seit Dezember zugenommen, als fünf seiner Leute unter dubiosen Umständen einen jungen Schwarzen erschossen, der ein Messer bei sich trug. Damals stand San Franciscos Bürgermeister Ed Lee noch hinter ihm, auch als herauskam dass einige der Polizeibeamten rassistische und fremdenfeindliche Erklärungen austauschten. Das Stadtoberhaupt und sein Polizeichef hatten auch eine Reihe von Reformen angekündigt, die zum Ziel hatten, willkürliche Staatsgewalt einzudämmen. Aber nun war Suhr offenbar nicht mehr zu halten.

Schneller Rücktritt

Nach tödlichen Schüssen bei der versuchten Festnahme einer Schwarzen musste er endgültig seinen Posten räumen, innerhalb von Stunden. Bei dem Zwischenfall am Donnerstag war eine 27-jährige Frau ums Leben gekommen. Wie der Sender ABCNews berichtete, saß die Afroamerikanerin nach Angaben der Fahnder am Steuer eines gestohlenen Fahrzeugs. Bei der Verfolgung durch die Einsatzkräfte sei die Frau von einer Kugel tödlich getroffen worden. Unbekannt war zunächst, ob die Frau eine Waffe bei sich trug.

Der Vorfall ereignete sich im gleichen Bezirk, wo im Dezember der junge Schwarze erschossen worden war. Damals hatte das US-Justizministerium eine Untersuchung eingeleitet. Polizeigewalt gegen Afroamerikaner und Angehörige von Minderheiten haben in den USA seit 2014 immer wieder zu landesweiten Protesten geführt.

SC/wl (APE, rtre, dpa)