Schwarzwald-Popart

Die Fotos bearbeitet Anne Deutsch für den Druck auf Leinwand im Popart- oder Pinup-Stil. Ihre Motive gibt es auch auf einer eigenen Bettwäsche-Kollektion. Ihre Design-Objekte verkauft sie ab Februar in ihrem Online-Shop unter www.planet-schwarzwald.de. Anne Deutsch, eigentlich Anne-Mary Deutsch, ist gebürtige Engländerin. Als Kind kam sie nach Deutschland. Sie machte eine Ausbildung zur Porzellanmalerin, ging später nach Amerika und stellte ihre Werke in Hollywood aus. Zurück in Deutschland betrieb sie eine Galerie in Stuttgart. Seit zwölf Jahren sind Freiburg und der Schwarzwald ihre Wahlheimat Jeder kennt das Trachtenmädchen mit dem Bollenhut. Es ist eine Ikone, die bis in die Gegenwart für Frische und Reinheit, für Heimat und Volkstümlichkeit steht. Die Figur gilt als das Gesicht des Schwarzwaldes und wird als solches kommerziell gnadenlos ausgeschlachtet. Sie prangt daher nicht nur auf dem Etikett des Tannenzäpfle, sondern auch auf Milchtüten oder Schinkenpackungen und wirbt für die Urlaubsregion Schwarzwald. Die Geschichte des Schwarzwaldmädels beginnt am 25. August 1917. Damals hatte die gleichnamige Operette des Komponisten Léon Jessel an der komischen Oper in Berlin Premiere. Jessels Werk wurde umjubelt und gefeiert, weil er den kriegsmüden Deutschen jene heile Kunstwelt erschuf, nach der sich damals so viele sehnten. Das traf den Nerv der Zeit, dabei war das Schwarzwaldmädel schon damals ein Kunstprodukt. Ein historisches Vorbild gibt es nicht. Selbst das Wort "Mädel" existiert in den Dialekten des Schwarzwaldes nicht.