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Schäuble: Nicht allein auf EU hoffen

20. April 2013

Mehr Anstrengungen für die wirtschaftliche Erholung fordert der Internationale Währungsfonds zum Abschluss seiner Frühjahrstagung. Finanzminister Schäuble meinte, die großen Wachstumstreiber kämen dabei nicht aus Europa.

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Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (foto: reuters)
Bild: reuters

Nachhaltige Erholung der globalen Ökonomie, Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit und mehr Arbeitsplätze: Gewohnt eindringlich war der Appell des Internationalen Währungsfonds (IWF) an Regierungen und Notenbanken am Ende seiner Frühjahrstagung. Konkrete Aufgabe sei etwa die weitere Reparatur und Reform des Finanzsystems. Die wichtigsten Notenbanken sollten ihre lockere Geldpolitik zunächst fortsetzen, entscheidend bleibe aber "eine glaubhafte mittelfristige Konsolidierung der Staatshaushalte, vor allem für die USA und Japan", hieß es in der Abschlusserklärung des IWF-Lenkungsausschusses.

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble warnte dabei in Washington vor überzogenen Wachstumserwartungen an die Europäer. Auch die Schwellenländer dürften sich darauf nicht verlassen. Die Europäische Union werde "nicht der große Wachstumstreiber" für die Weltwirtschaft sein, sagte Schäuble nach dem Treffen von IWF und Weltbank.

Stabil, aber nicht rasant

"Europa wird nachhaltig dauerhafte Wachstumsraten eher in der Größenordnung von ein bis 1,5 Prozent liefern können als wesentlich höher", sagte der CDU-Politiker. Größere Impulse dürfe man da kaum erhoffen. Grund dafür seien andere strukturelle Bedingungen und insbesondere die alternde Gesellschaft. In der Euro-Zone seien "eine Menge Fortschritte erzielt" worden bei der Krisenbekämpfung und auch Europa werde mit einiger Verzögerung wieder positive Wachstumsraten erreichen. Man sei "dabei, Stabilität zu liefern", so das Resümee des Ministers.

IWF-Chefin Christine Lagarde äußerte sich besorgt über eine "Erholung der drei Geschwindigkeiten": Während die Konjunktur in den Schwellenländern wieder brumme und die US-Wirtschaft sich stabilisiere, herrsche in Japan und Europa weiter Krisenstimmung.

Schäuble zeigte sich zufrieden, dass man sich einig gewesen sei, den Defizitabbau fortzusetzen. Eine lockere Geldpolitik könne schließlich nur vorübergehend helfen, sagte der Bundesfinanzminister mit Blick auf Japan. Damit würde nur Zeit erkauft... 

SC/sti (rtr, afp, dpa, APE)