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"Score": Eine Doku über die Kunst der Filmmusik

Rick Fulker
4. Januar 2018

James Bond, Fluch der Karibik oder Star Wars: Manche Filmmusiken erkennt man sofort. Seltener hingegen weiß man, aus wessen Feder sie stammen. "Score - Eine Geschichte der Filmmusik" zollt ihren Komponisten nun Tribut.

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Poster Score - Eine Geschichte der Filmmusik

"Die Filmmusik ist der Herzschlag des Films", sagt der berühmte Filmregisseur James Cameron im Dokumentarfilm "Score - Eine Geschichte der Filmmusik". Der inzwischen verstorbene Superman-Darsteller Christopher Reeve findet für den Komponisten John Williams diese anerkennenden Worte: "Ohne die Musik sind Supermans Kräfte stark reduziert. Wenn man versucht, ohne diese Melodie zu fliegen, kommt man nirgendwo hin." Seit dem 4. Januar ist der durch Crowdfunding finanzierte Film von Matt Schrader in deutschen Programmkinos zu sehen.

In dem knapp 93-minütigen Streifen erzählt er die etwa 100-jährige Geschichte der Filmmusik: Von den Stummfilmtagen, in denen der Organist an einer Wurlitzer Kinoorgel das Rattern des Filmprojektors überspielen und nebenbei emotionale Spannung erzeugen musste, bis hin zur heutigen Komposition am Computer und Studioaufnahmen mit Großorchestern.

Nah dran an den Arbeitsschritten der Filmkomponisten

Es kommen auch viele Filmkomponisten selbst zu Wort, etwa Danny Elfman, Rachel Portman, Howard Shore, John Williams oder Trent Reznor. Sie gewähren Einblick in die Werkstatt des Komponisten, der in der Regel erst nach fertigem Filmschnitt zum Produktionsteam geholt wird und hohe Erwartungen zu erfüllen hat. Manch einer erlebte, dass das Filmplakat mit seinem Namen darauf schon zu sehen war, während die Kompositionsarbeit erst halb fertig war. Der Zeitdruck ist enorm und kann selbst einem Meister, wie dem in Hollywood lebenden deutschen Tonsetzer Hans Zimmer, Angst einflößen: "Ich habe keine Idee, wo die Musik herkommt. Man hat immer die Sorge, dass der Hahn zugedreht werden könnte".

Ein Regisseur kehrte die Reihenfolge übrigens um: Stanley Kubrick wählte zuerst die Musik und drehte danach seine Szene. Damit trieb er die Schauspieler, von denen der Perfektionist dann erwartete, genau zum Takt zu spielen, oftmals in den Wahnsinn. Unvergessen ist etwa Kubricks Einsatz von Richard Strauss' Tondichtung "Also sprach Zarathustra" oder vom Johann Strauss-Walzer "An der schönen blauen Donau" im Film "2001: Odyssee im Weltraum". Ebenso der Einsatz von Händels "Sarabande" und Schuberts Klaviertrio, die quasi zu Hauptdarstellern in Kubricks Film "Barry Lyndon" gerieten.

Mehrere Wegbereiter

Auch Richard Wagner (1813-1883) ist beim Thema Filmmusik zu erwähnen. Zwar gab es zu seinen Lebzeiten gerade mal einfache Bewegtbilder mit der Laterna magica, doch setzte er bereits Maßstäbe für die musikalische Untermalung von Dramen. 109 Jahre nach der Uraufführung erklang sein "Walkürenritt" in Francis Ford Coppolas Vietnam-Epos "Apocalypse Now".

Andere für die Filmmusik wichtige Komponisten sind Arnold Schönberg und Dmitri Schostakowitsch. Sie experimentierten bereits Anfang des 20. Jahrhunderts mit der noch jungen Kunstform. Ein Komponist aus der mitteleuropäischen Tradition, der in den 1940er Jahren die Filmmusik perfektionierte, war der aus Nazideutschland in die USA ausgewanderte Erich Wolfgang Korngold.

In unserer Bildergalerie zeigen wir Komponisten, die ihr Werk präzise zur Bildfolge geschaffen und die Wirkung der Bilder damit gesteigert, ergänzt oder sogar konterkariert haben. Melodie und Rhythmus dieser Musiken sind so allgegenwärtig, dass sie sofort erkannt werden - selbst wenn man ihre Schöpfer nicht kennt.