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Seenotretter bergen vor den Kanaren mehr als 80 Migranten

10. Juli 2023

Spanische Seenotretter haben bei ihrer Suche nach drei vermissten Booten mit Geflüchteten aus Afrika südlich der Kanaren 86 Menschen in Sicherheit gebracht. Es ist unklar, ob sie zu den seit Tagen Gesuchten gehören.

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Migranten auf den Kanaren
Gerettete Flüchtlinge nach der Ankunft auf den Kanarischen Inseln (Archivbild)Bild: Europa Press/dpa/picture alliance

Der Seenotkreuzer "Calíope" war am Montagmittag aus dem Hafen von Maspalomas auf der Insel Gran Canaria ausgelaufen, nachdem ein spanisches Suchflugzeug ein Flüchtlingsboot etwa 140 Kilometer südwestlich der Insel entdeckt hatte. Der Containerfrachter "MSC Marta" unter der Flagge Panamas war in der Nähe des Migrantenbootes geblieben, bis das Rettungsschiff eintraf und die Menschen übernahm, wie der spanische Seenotrettungsdienst Salvamento Marítimo mitteilte. Insgesamt seien 86 Menschen gerettet worden, 80 Männer und sechs Frauen, schreibt Salvamento Marítimo auf Twitter.

Zuvor hatte die in Afrika gut vernetzte spanische Hilfsorganisation "Caminando Fronteras" (Grenzgänger) berichtet, am 23. Juni seien zwei Boote mit je etwa 60 Menschen an Bord von Senegal aus Richtung Kanarische Inseln gestartet. Am 27. Juni habe sich ein drittes Boot mit etwa 200 Menschen von dem Küstenort Kafountine im Senegal ebenfalls auf den Weg zu der spanischen Inselgruppe im Atlantik gemacht. Die Organisation stehe mit Angehörigen der Vermissten in Kontakt, die keine Nachricht von den Menschen auf den Booten hätten.

Ob es sich bei dem Boot mit 86 Migranten um eines der drei vermissten Boote handelt, war zunächst unklar. Kafountine liegt rund 1700 Kilometer von den Kanarischen Inseln entfernt. Der Atlantik mit seinen starken Strömungen und hohem Wellengang gilt als eine der gefährlichsten Fluchtrouten.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR wurden dieses Jahr bis zum 2. Juli auf den Kanarischen Inseln 7278 Migranten aus Afrika gezählt. Nach Angaben von "Caminando Fronteras" starben im ersten Halbjahr auf der Atlantikroute bereits mindestens 778 Menschen. Die Dunkelziffer dürfte aber deutlich höher liegen. Die Fluchtroute zu den spanischen Inseln vor Afrikas Küsten wird seit einigen Jahren wegen der verschärften Kontrollen auf dem Mittelmeer verstärkt für die Flucht nach Europa genutzt.

qu/fw (dpa, afp)