Sensation in Bananenkartons
8. Januar 2014"Das ist der Knaller!" Polizei und Zoll können ihr Glück nicht fassen. Der "absolute Zufall" hat ihnen den zweitgrößten Drogenfund seit 35 Jahren vor die Füße gelegt. "Diese Dimension ist ganz selten", sagt Polizeisprecher Stefan Redlich im Landeskriminalamt (LKA) der Hauptstadt. LKA-Dezernatsleiter Olaf Schremm spricht von einem "logistischen Fehler" der Schmuggler.
Die knapp drei Zentner eingeschweißtes Kokain waren handlich abgepackt und auf sieben Bananenkisten verteilt. Als die Mitarbeiter in vier Berliner und einer Brandenburger Aldi-Filiale das Rauschgift am Montag entdeckten, riefen sie umgehend die Polizei. Tags darauf wurde die Sensation der Öffentlichkeit präsentiert.
"Irgendwo hat irgendwer ein Problem"
Nun beginnt das große Nachforschen, warum der Stoff mit einem Wirkstoffgehalt von 55 Prozent in Berlin landete. Nur so viel ist klar: Das weiße Pulver kam aus Kolumbien in einem Seecontainer per Schiff im Hamburger Hafen an und tauchte über Großhändler in den Läden auf. Eine Aldi-Sprecherin wollte sich nicht äußern und verwies auf die Ermittlungen. Die Zollfahnder vermuten, dass möglicherweise schon beim Verladen in Südamerika der falsche Container erwischt worden sei. Oder die Schmuggler hätten es einfach nicht geschafft, die Fracht rechtzeitig auszuladen. "Irgendwo auf der Welt hat irgendwer jetzt ein ganz großes Problem", ergänzt Polizeisprecher Redlich. Die Ermittlungen richten sich noch gegen Unbekannt.
rb/re (afp, dpa)