Folgen nach der Oscar-Panne
2. März 2017Die beiden Angestellten der Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC), die auf der Oscar-Bühne die Umschläge mit dem Gewinnernamen austeilten, haben das am vergangenen Sonntag zum letzten Mal getan. Bei zukünftigen Shows werden sie nicht mehr dabei sein, entschied die Film-Akademie.
Dabei handelt es sich um die PwC-Wirtschaftsprüfer Brian Cullinan und Martha Ruiz, die seit vielen Jahren für die Oscar-Umschläge zuständig sind. Beide waren auch am Sonntag Backstage für die Übergabe der Umschläge, in denen die Karten mit den Gewinnern stecken, verantwortlich. Damit hatten sie im wichtigsten Moment der Gala, die live in aller Welt zu sehen war, versagt. Cullinan hatte dem Laudator Beatty versehentlich den Ersatzumschlag mit dem Namen der besten Hauptdarstellerin aus "La La Land", Emma Stone, in die Hand gedrückt. Wenige Minuten vor dem historischen Fauxpas hatte Cullinan noch ein Foto von Stone nach ihrem Oscar-Sieg getwittert. US-Medien spekulierten, dass der Prüfer dadurch möglicherweise abgelenkt war.
"Alle fühlen sich schlecht"
Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PricewaterhouseCoopers entschuldigte sich für die Panne und räumte ein, dass die Mitarbeiter auf der Bühne ihren Fehler nicht schnell genug korrigiert hätten. PwC-Chef Tim Ryan sagte dem Magazin "Variety", Cullinan sei "wegen des Fehlers erschüttert". Er betrachte den Fauxpas aber auch als seinen Fehler und gab zu: "Wir fühlen uns alle sehr schlecht." Zu der Entscheidung der Akademie äußerte sich PwC bisher nicht. Die Firma ist seit mehr als 80 Jahren für die geheime Auszählung der Oscar-Gewinner verantwortlich. Am Ende kennen nur zwei Mitarbeiter vorab den Ausgang der Wahl. Die streng gehüteten Ergebnisse in 24 Kategorien werden in versiegelten Umschlägen in zwei separaten Koffern direkt zur Preis-Gala gebracht.
"Moonlight" statt "La La Land"
Wegen dieser Verwechslung hielten die Hollywood-Legenden Warren Beatty und Faye Dunaway den falschen Umschlag in den Händen und verkündeten zum Höhepunkt am Ende der Show daher zunächst auch den falschen Gewinner in der Königskategorie "Bester Film". Das Team von "La La Land" hielt schon Dankesreden auf der Bühne, als der Fehler bekannt wurde und schließlich "Moonlight" den Preis erhielt.
kk/jk, suc (dpa, afp,Filmakademie)