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Lage im Jemen spitzt sich zu

12. Mai 2014

Bei einem Drohnenangriff im Jemen sind mindestens fünf mutmaßliche Terroristen getötet worden. Der Konflikt zwischen militanten Islamisten und der Regierung eskaliert. Es werden Anschläge auf US-Einrichtungen befürchtet.

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US-Drohnenangriff im Jemen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Bei einem Drohnenangriff in der östlichen Provinz Marib sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Bei ihnen handelt es sich um mutmaßliche Mitglieder der Al Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP), die die USA als den gefährlichsten Ableger des Terrornetzwerkes einschätzen. Nur die USA verfügen über Kampfdrohnen in der Region. Ein Vertreter eines lokalen Stammes berichtete der Nachrichtenagentur AFP, dass das unbemannte Flugzeug ein Fahrzeug mit Al-Kaida-Kämpfern beschossen habe.

Die USA haben angegeben, Drohnen im Jemen einzusetzen, kommentieren aber gewöhnlich einzelne Angriffe nicht. Die jemenitische Regierung duldet die in der Bevölkerung sehr umstrittenen Einsätze. Insgesamt sollen bei einer Serie von Drohnenangriffen Ende April mindestens 65 Kämpfer im Zentrum und Süden des Landes ums Leben gekommen seien.

USA und Jemen kämpfen gegen militante Islamisten

Erst am Samstag hatte die "New York Times" unter Berufung auf Regierungsbeamte berichtet, dass Angehörige der US-Botschaft im Jemen Ende April zwei bewaffnete Terroristen erschossen hätten, als diese versuchten, die Amerikaner zu verschleppen. Bei ihnen soll es sich um einen Offizier des US-Geheimdienstes CIA und einen Angehörigen einer Spezialeinheit handeln.

Seit Tagen spitzt sich der Konflikt zwischen dem Al-Kaida-Ableger und der jemenitischen Rgierung zu. Die Armee geht aktuell verstärkt gegen die radikalislamischen Kämpfer in Marib und in der Provinz Baida, im Zentrum des Landes, vor. Außerdem drangen Soldaten in eine ihrer Hochburgen in der Provinz Schabwa im Südwesten des Landes ein. Nach Angaben des jemenitischen Militärs wurden im Zuge der Offensive Dutzende Islamisten getötet.

US-Botschaft aus Sicherheitsgründen geschlossen

Am Sonntag tötete ein Selbstmordattentäter zwölf Militärpolizisten auf einem Stützpunkt in der Stadt Mukalla, im Südosten des Landes. Bei einem weiteren Angriff auf eine Militärbasis nahe dem Präsidentenpalast in der Hauptstadt Sanaa wurden drei Angreifer und ein Zivilist erschossen. Schon am Freitag war der Posten angegriffen worden – fünf Soldaten starben dabei. Am Freitag entkam der jemenitische Verteidigungsminister Mohammed Nasser Ahmad im Süden des Landes nur knapp einem Überfall.

Das jemenitische Innenministerium versetzte seine Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft, weil AQAP neue Angriffe in Sanaa planen soll. Die USA haben wegen akuter Terrorgefahr ihre Botschaft.geschlossen. Auch Angehörige der deutschen Botschaft mussten sich vergangenen Woche vor Angreifern in Sicherheit bringen.

Die Extremisten nutzen die politischen Unruhen in Folge der Massendemonstrationen gegen die Regierung im Jahr 2011 für sich, die schließlich zum Rücktritt des Präsidenten führte. Im Visier der Terroristen stehen vor allem Regierungsangehörige, Sicherheitskräfte und Ausländer.

chr / kle (afp, reuters)