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Politik

"Sie stärken Millionen von Menschen"

1. Dezember 2017

In Schweden ist der "Right Livelihood Award" - besser bekannt als "Alternativer Nobelpreis" - an die Preisträger übergeben worden. Vier Menschenrechtsaktivisten aus der ganzen Welt teilen sich die Auszeichnung.

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Drei Preisträger und ein Repräsentant: Colin Gonsalves, Yetnerbesh Nigussie, Robert Bilott und ein Vertreter der Journalistin Khadija Ismayilova (von links)
Drei Preisträger und ein Repräsentant: Colin Gonsalves, Yetnerbesh Nigussie, Robert Bilott und ein Vertreter der Journalistin Khadija Ismayilova (von links)Bild: Reuters/TT News Agency/V. Stokstad

Sie würden für Gerechtigkeit kämpfen und sich für die Schwachen in ihren Ländern einsetzen - so die Begründung der Jury für die Ehrung. Mit dem Preis wurden vier Menschenrechtsaktivisten ausgezeichnet, die sehr unterschiedliche Wege gewählt haben, um auf Missstände in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. Drei Mal wurde ein mit jeweils rund 105.000 Euro dotierter Preis vergeben; ein vierter Preisträger wurde mit einem undotierten Ehrenpreis ausgezeichnet.

Preisträger aus Indien, Äthiopien, Aserbaidschan und den USA

Preisträger sind der indische Menschenrechtsanwalt Colin Gonsalves, der ein "Recht auf Nahrung" erstritten hat, die Äthiopierin Yetnebersh Nigussie, die für ihr Engagement für Menschen mit Behinderung in Afrika ausgezeichnet wurde und die investigative Journalistin Khadija Ismayilova aus Aserbaidschan. Sie wurde geehrt, weil sie Korruption in ihrem Heimatland aufgedeckt hat.

Den undotierten Ehrenpreis erhielt der amerikanische Umweltrechtler und Rechtsanwalt Robert Bilott. Er hat Bürger im US-Bundesstaat West Virginia vertreten, deren Trinkwasser chemisch verseucht worden war.

Journalistin Ismayilova konnte Preis nicht persönlich in Empfang nehmen

Khadija Ismayilwa
Bild: Getty Images/IWMF/C. Gallay

Für die meisten Schlagzeilen im Vorfeld hatte die Journalistin Khadija Ismayilova gesorgt. Sie steht nach ihren Recherchen seit Jahren im Visier von Regierungsstellen in Aserbaidschan und konnte den Preis nicht persönlich entgegennehmen. Nach Angaben der Ismayilova Right Livelihood Stiftung wurde ihr deshalb jetzt die Ausreise verweigert. Ismayilova wurde per Video zur Preisverleihung zugeschaltet. Bereits am Nachmittag hatte sie aus der Ferne bei einer Veranstaltung im schwedischen Parlament die Inhaftierung von Journalisten in Aserbaidschan kritisiert und vor "ansteckender" Korruption gewarnt.

Der Gründer des Right Livelihood Award, Jakob von Uexküll lobte die Preisträger. Mit ihrem Mut und ihrer Kreativität überwänden sie Hindernisse, die von Machthabern geschaffen würden. Sie würden wirkliche Veränderungen ermöglichen und damit "Tausende und sogar Millionen" von Menschen stärken.

bru/qu (dpa/ap)