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Siemens baut Windkraft-Fabrik in Cuxhaven

5. August 2015

Siemens, einer der weltweit führenden Anbieter von Windturbinen, will die Produktion ausweiten: Nun wird ein neues Werk an der Nordsee errichtet.

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Ein Windpark in der Nordsee (Foto: picture-alliance/dpa/C. Charisius)
Bild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

Der Technologiekonzern Siemens will in Cuxhaven eine Windkraftanlagen-Fabrik bauen, die bis zu 1000 Arbeitsplätze bringen soll. Das rund 200 Millionen Euro teure Projekt sei eine der bedeutendsten inländischen Neubauvorhaben der vergangenen Jahre, teilte Siemens mit. In dem neuen Werk in der Hafenstadt sollen voraussichtlich ab 2017 die Generatoren-Gondeln für die Siemens-Windanlagen montiert werden.

In der Nordsee entstehen derzeit zahlreiche Windparks. "Der Ausbau der Windenergie in Deutschland und Europa ist eine Riesenchance für Norddeutschland und Siemens", erklärte Unternehmenschef Joe Kaeser. "Die Entscheidung, eine neue Fertigung in Cuxhaven zu bauen, ist ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland." Siemens ist nach eigenen Angaben einer der weltweit führenden Anbieter von Windturbinen für den Einsatz auf See und an Land.

Der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Kaeser (Foto: picture-alliance/dpa/R. Jensen)
Der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe KaeserBild: picture-alliance/dpa/R. Jensen

Im Siemens-Werk in Cuxhaven sollen die Maschinenhäuser der neuen Sieben-Megawatt-Turbinen der Firma montiert werden. Sie beherbergen den Generator und die Rotornabe. Die neue Fabrik wird auf einem Gelände direkt im Hafen entstehen, damit Schiffe die schweren Maschinenhäuser sofort weiter zu den Baustellen auf See transportieren können. Die Rotorblätter werden aus einem zweiten Werk im britischen Hull kommen, die Siemens ebenfalls neu baut. Auch diese werden direkt zu den Baustellen gebracht.

Positive Reaktionen von Kommunalpolitikern und Gewerkschaften

Norddeutsche Politiker und Gewerkschafter äußerten sich hocherfreut über die Investitionsentscheidung. Cuxhavens Oberbürgermeister Ulrich Getsch (parteilos) sprach von einem "grandiosen Erfolg", der seiner Stadt eine "weitreichende Perspektive" eröffnen würde. Der Bezirk Küste der IG Metall erklärte, es handle sich um ein "klares Zeichen", dass die Offshore-Windkraftindustrie eine Zukunftsbranche sei. Auch aus Hamburg kam Lob. Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) bezeichnete die Ansiedlung als Stärkung für die gesamte "Metropolregion Hamburg".

Insgesamt speisen in der Nordsee bereits rund 670 Windenergie-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 2,78 Millionen Megawatt Strom ins Netz ein. Das reicht für etwa drei Millionen Haushalte. Bis 2020 sollen 6,5 Millionen Megawatt erreicht werden. Große Energieversorger und Finanzinvestoren stecken seit einiger Zeit viel Geld in den Ausbau der Offshore-Windenergie, die ein Pfeiler der Energiewende sein soll. Nach Angaben von Herstellern wird Stromerzeugung auf See zunehmend wettbewerbsfähiger.

elst/kle (dpa, AFP)