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Unterstützung für Apple

4. März 2016

Es ist ein seltener Schulterschluss: Schwergewichte des Silicon Valley, die im Geschäft scharfe Rivalen sind, unterstützen Apple im Streit mit der US-Regierung. Für sie geht es um die Zukunft der digitalen Welt.

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Bild: picture-alliance/dpa

UN schlägt sich auf Apples Seite

Apple bekommt die versprochene breite Unterstützung aus der Hightech-Industrie im Streit mit der US-Regierung um die Entsperrung von iPhones. Mehr als 30 Unternehmen - darunter Facebook, Google, Microsoft, Amazon, Ebay und Intel - reichten vor einem Bundesgericht in Riverside bei Los Angeles entsprechende Erklärungen ein. Darin argumentieren sie, dass Unternehmen nicht gezwungen werden dürften, die Sicherheit ihrer Produkte zu schwächen - und dass die Forderungen des FBI auch keine rechtliche Grundlage hätten.

Apple wurde per Gerichtsbeschluss angewiesen, dem FBI beim Entsperren eines iPhones 5C zu helfen, das von dem Attentäter von San Bernardino genutzt worden war. Er und seine Frau hatten 14 Menschen in der kalifornischen Stadt getötet. Das Paar, das die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterstützt haben soll, starb in einer Schießerei mit der Polizei. Die Behörden wollen vor allem, dass Apple per Software-Eingriff die Funktion aushebelt, die den Inhalt eines Telefons löscht, wenn zehn Mal ein falsches Passwort eingegeben wird.

Silicon Valley gegen FBI

Weitere Unternehmen, die sich auf die Seite von Apple stellten, waren Yahoo, der Telekommunikations-Riese AT&T, der Netzwerk-Ausrüster Cisco, die Speicherdienste Box und Dropbox, die Foto-Plattformen Snapchat und Pinterest, der Firefox-Entwickler Mozilla sowie der zu Facebook gehörende Kurzmitteilungsdienst WhatsApp.

Screenshot DON'T BREAK OUR PHONES

Unterdessen warnten die Vereinten Nationen davor, dass der Streit negative Auswirkungen für die Menschenrechte auf der ganzen Welt haben könnte. Nach einschätzung des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Said Raad Al-Hussein, riskiert die US-Regierung die Öffnung der "Büchse der Pandora".

Zeid zeigte Verständnis, dass das FBI alles versuche, um die Hintergründe der "abscheulichen Tat" aufzuklären. Bei dem Streit über die Handy-Entschlüsselung gehe es aber nicht um den Versuch von Apple, Kriminelle und Terroristen zu schützen, sondern um eine "rote Linie" zum Schutz vor Kriminalität und Repression. Sollte Apple gezwungen werden, eine Entschlüsselungs-Software zum Knacken seiner Geräte bereitzustellen, wäre dies "ein Geschenk für autoritäre Regime und kriminelle Hacker".

Der Staatsanwalt von San Bernardino, Michael Ramos, unterstützte in seinem Brief in der Nacht zum Freitag hingegen die FBI-Forderungen und lieferte dafür auch eine neue Begründung. Es sei möglich, dass das iPhone Informationen über einen eventuellen und noch nicht aktivierten Virus enthalte, den der Attentäter als Angestellter der Stadtverwaltung in die IT-Systeme von San Bernardino eingeschleust haben könnte.

UN schlägt sich auf Apples Seite

Ramos lieferte keine weiteren Details dazu. Außerdem erhoffe er sich von der Analyse der Daten aus dem iPhone Hinweise auf einen möglichen dritten Attentäter. In Anrufen bei der Polizei sei zum Teil von drei Angreifern die Rede gewesen, hieß es.

Noch bis kommenden Donnerstag können sich Unternehmen, Organisationen und Personen zu dem Fall äußern.

tko/wen (rtr, dpa, afp)