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Regenmacher sollen helfen

21. Juni 2013

Die Luftverschmutzung in Singapur hat neue Rekordwerte erreicht. Der Smog-Index überstieg den kritischen Wert 400 – für kranke und ältere Menschen kann dies lebensgefährlich sein. Bringt künstlicher Regen die Rettung?

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Menschen mit Gasmasken in Singapur (Foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Der Insel- und Stadtstaat Singapur mit 5,3 Millionen Einwohnern ächzt unter einer Rauchglocke. Der schädliche Rauch zog nach schweren Waldbränden im Nachbarland Indonesien nach Singapur und auch nach Malaysia. Auf der indonesischen Insel Sumatra sind ganze Landstriche in dichte Rauchwolken gehüllt. Im malaysischen Bundesstaat Johor fiel am Donnerstag wegen der Luftverschmutzung der Unterricht an den Schulen aus.

Die Behörden versuchten am Freitag daher, künstlich Regen zu erzeugen, um die Brände zu löschen. Zwei Hubschrauber sollten chemische Substanzen auf die Wolken über den betroffenen Gebieten auf der Insel Sumatra sprühen. Auf diese Weise werde "hoffentlich heute künstlicher Regen erzeugt", sagte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Sutopo Purwo Nugroho.

Smog führt zu politischen Spannungen

Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono hat die "sofortige Mobilisierung der Landesressourcen" im Kampf gegen die Brände angeordnet. Seit zwei Wochen seien 160 Feuerwehrleute rund um die Uhr im Einsatz, sagte ein Vertreter der Behörde für den Schutz der Bodenschätze. Singapurs Premierminister Lee Hsien Loong rief seine Landsleute auf, zu Hause zu bleiben und Fenster und Türen zu schließen. Es hieß, die Luftverschmutzung könne noch wochenlang anhalten.

Feuerwehrleute bekämpfen mit Wasser die Waldbrände (FotO REUTERS)
Waldbrände in Indonesien haben den Smog verursachtBild: Reuters

Die zunehmende Luftverschmutzung belastet auch die politischen Beziehungen: So forderte Singapur von der indonesischen Regierung, strikter gegen Brandrodungen vorzugehen. Indonesien hingegen gibt den Nachbarstaaten eine Mitschuld: Singapur und Malaysia seien ebenso für den Smog verantwortlich, so der Generalsekretär des Ministeriums für Wald- und Forstwirtschaft in Jakarta.

Brandverursacher sind meist Bauern

Nahezu jedes Jahr brechen in Indonesien Feuer aus. Verursacht werden sie meist durch illegale Brandrodungen der Bauern und Plantagenbetreiber. Auch Mitarbeiter von Palmölfirmen aus Singapur und Malaysia praktizierten die umstrittene, wenn auch billige Methode der Brandrodung, um die Böden wieder zu säubern.

nem/SC (afp, dpa, epd)