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Soldaten beenden Angriff auf Gästehaus

12. Dezember 2015

Zehn Stunden dauerten die Gefechte in einem Viertel der afghanischen Hauptstadt Kabul. Unter den Toten sind zwei spanische und vier afghanische Sicherheitskräfte. Die Absicht der radikalislamischen Taliban ist eindeutig.

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Sicherheitskräfte vor der spanischen Botschaft in Kabul (Foto: dpa)
Afghanische Sicherheitskräfte haben die Lage vor der spanischen Botschaft inzwischen unter KontrolleBild: picture-alliance/AP Photo/R. Gul

Zum Auftakt des Angriffs des Taliban-Kommandos in Kabul zündete ein Selbstmordattentäter eine Autobombe vor dem Tor des Gästehauses der spanischen Botschaft im zentralen Stadtteil Scherpur. Dabei wurde ein Wachmann getötet. Anschließend lieferten sich drei Angreifer stundenlange Feuergefechte mit afghanischen und spanischen Sicherheitskräften. Parallel dazu brachten Soldaten fast 50 Menschen aus dem Gästehaus und umliegenden Gebäuden in Sicherheit.

Zehn Tote

Zehn Menschen wurden bei den Kämpfen getötet, neben den zwei Spaniern und vier afghanischen Polizisten auch alle Angreifer, wie der Sprecher der Kabuler Polizei mitteilte. Zudem wurden neun Zivilisten und ein Polizist verletzt.

Britische Soldaten vor dem angegriffenen Gebäude im Botschaftsviertel (Foto: rtr)
Auch britische Soldaten eilen zu HilfeBild: Reuters/M. Ismail

Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu dem blutigen Anschlag auf das "Gästehaus der ausländischen Eindringlinge". Es war der zweite große Anschlag der Extremisten in dieser Woche. Am Dienstag und Mittwoch hatten sie den zweitgrößten Flughafen des Landes in Kandahar überfallen. Insgesamt 61 Menschen wurden getötet, darunter die elf Angreifer. Am Mittwoch brachten Taliban-Kämpfer zudem einen Distrikt in der Provinz Helmand unter ihre Kontrolle.

Taliban wollen keinen Frieden

Erst Stunden vor der jüngsten Attacke hatte der afghanische Präsident Aschraf Ghani für neue Friedensgespräche mit den Taliban geworben. Er kam von einer Regionalkonferenz aus dem benachbarten Pakistan, wo darüber beraten worden war, wie man die Islamisten an den Verhandlungstisch zurückbringen könnte. Auch zu der amerikanischen und chinesischen Regierung hatte Ghani deshalb Kontakt aufgenommen.

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid ließ über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreiten: "Unsere Kämpfer zerstören den Feind und erobern Territorium im ganzen Land. Sie zum Aufgeben aufzufordern, ist Dummheit."

se/sti (rtre, dpa, ap, afp)