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Gefahr gebannt?

11. August 2007

Nach den Milliardenspritzen der Notenbanken hält die Sorge an den Finanzmärkten zwar an, Fachleute sehen die Gefahr eines Crashs an den internationalen Finanzmärkten aber weitgehend gebannt.

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'For Sale'-Schilder in einem Garten, Quelle: AP
Zu hohe Zinsen - viele Amerikaner können ihre Immobilienkredite nicht zurückzahlenBild: AP

Vieles spreche dafür, dass es sich beim Überschwappen der US-Immobilienkrise "nicht um ein länger anhaltendes Unwetter, sondern lediglich um ein reiniges Gewitter" handele, schreibt der Chef des Deutschen Aktieninstituts, Rüdiger von Rosen, in einem Gastkommentar für die "Frankfurter Neue Presse" (Samstagsausgabe).

Der Wirtschaftsweise Bert Rürup befürchtet nicht, dass die Krise an den Finanzmärkten den Aufschwung in Deutschland bremsen wird. "Noch sehe ich keine gravierenden Auswirkungen auf die robuste Konjunktur in Deutschland", sagte Rürup der "Berliner Zeitung" (Samstagsausgabe).

Keine nachhaltigen Auswirkungen in Sicht

Auch eine nachhaltige Wende an den seit Monaten boomenden Börsen sehen Experten nicht. Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter sagte der "Neuen Presse" (Wochenendausgabe): "Es ist immer noch sehr viel Geld im Markt, für das rentable Anlagen gesucht werden." Auch Rürup zeigte sich überzeugt: "Die Krise wird auf die Finanzmärkte beschränkt bleiben, zumal sich die EZB außerordentlich klug verhält und den Markt ausreichend mit Liquidität versorgt."

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte, nachdem die US-Immobilienkrise auch die europäischen Märkte erfasst hatte, am Donnerstag und Freitag gut 156 Milliarden Euro in die Finanzmärkte gepumpt. Es war bei der EZB das erste Eingreifen dieser Art seit den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001.

Weiteres Eingreifen der Notenbanken erwartet

Weltweit schossen Notenbanken - darunter die Währungshüter in Japan, den USA und Australien - in den vergangenen Tagen insgesamt weit mehr als 200 Milliarden Euro in die Finanzmärkte ein, um Banken mit frischem Geld zu versorgen. Volkswirte rechnen in den nächsten Tagen mit weiteren Aktionen der Notenbanken.

Der Engpass am Kreditmarkt war durch eine Vertrauenskrise bei den Banken entstanden. Weil kaum absehbar ist, welche Banken in Europa von den Turbulenzen infolge der US-Hypothekenkrise betroffen sind, gewähren sich die Institute untereinander nur noch eingeschränkt Kredit und horten ihr Geld lieber selbst - etwa, um Risiken abzusichern.

Verbraucher können Kredite nicht zurückzahlen

Die US-Immobilienmärkte sind in der Krise, weil viele Hausbauer Kredite wegen steigender Zinsen nicht mehr zurückzahlen können. Viele deutsche Banken sind in dem dortigen Markt für Hypothekenkredite mit schlechter Bonität (Subprime) besonders engagiert, weil sie auf hohe Gewinne hoffen.

Den US-Bankriesen Citigroup kosteten die Turbulenzen an den Finanzmärkten nach Informationen der "Financial Times" (Samstagsausgabe) mehr als 500 Millionen Dollar (365 Mio Euro). Dieser Betrag sei in den vergangenen Wochen im Geschäft mit Kredit-Anleihen verloren worden. (je)