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Spahn will mehr Organspenden

31. August 2018

Mit besseren Organisationsstrukturen und mehr Geld für die Kliniken will der Bundesgesundheitsminister die Bereitschaft zu Organspenden in Deutschland erhöhen. Die Bundesärztekammer begrüßt das Vorhaben.

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Organspende
Bild: picture-alliance/dpa/J.-P. Kasper

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will durch eine bessere Vergütung der Krankenhäuser die Zahl der Organspenden steigern. "Wir müssen alles versuchen, dass die Zahl der Organtransplantationen wieder steigt", erklärte Spahn in Berlin. Den Krankenhäusern fehle häufig Zeit und Geld, um Organspender zu identifizieren. "Genau da setzen wir an."

Der Minister veröffentlichte einen Referentenentwurf aus seinem Haus, der neben den besseren Vergütungen für Krankenhäuser eine Stärkung der vor wenigen Jahren eingeführten Transplantationsbeauftragten vorsieht. Nach Angaben des Gesundheitsministers warten in Deutschland mehr als 10.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Berichte über ungerechte Verteilmechanismen und Manipulationen hatten nach 2012 mit dazu geführt, dass die Spenderbereitschaft noch weiter zurückgegangen ist.

Die Rolle des Transplantationsbeauftragten

Nach dem Gesetzentwurf soll es künftig verbindliche Vorgaben für die Freistellung der Transplantationsbeauftragten geben. Krankenhäuser mit mehreren Intensivstationen sollen für jede einen eigenen Beauftragten bestellen. Der zusätzliche Aufwand werde den Krankenhäusern vollständig vergütet, heißt es in der Mitteilung des Ministeriums.

Deutschland Jens Spahn
Gesundheitsminister Jens Spahn Bild: picture-alliance/dpa/R. Weihrauch

Auch der Präsident der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery, sieht in den Klinikstrukturen das Problem, wie er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" sagte. Die Transplantationsbeauftragten in den Krankenhäusern hätten nicht genug Rechte.

Um deren Rolle in den Kliniken zu stärken, sind sie künftig auf den Intensivstationen regelmäßig hinzuzuziehen, wenn Patienten als Organspender in Betracht kommen. Sie sollen außerdem ein uneingeschränktes Zugangsrecht zu den Intensivstationen erhalten und Einsicht in die Patientenakten nehmen können. Zudem soll es neue Pauschalen für die einzelnen Leistungen beim Ablauf einer Organspende von der Meldung über die Feststellung des Hirntods bis zur intensivmedizinischen Versorgung geben. Auch soll ein bundesweiter Bereitschaftsdienst eingerichtet werden, der qualifizierte Ärzte zur Unterstützung in kleinere Entnahmekrankenhäuser schicken soll.

ml/jj (epd, KNA)