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Spanien in tiefer Depression

23. Januar 2013

Die Rezession in der viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone hat sich zum Jahresende 2012 verschärft. Viele Geschäfte stehen vor dem Ausverkauf. Mit einer Trendwende rechnet die Regierung in Madrid erst Ende 2013.

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Ein Passant betrachtet Schaufensterpuppen, die von einem bankrotten Modegeschäft in Sevilla auf die Straße gestellt wurden (Foto: dpa)
Wirtschaftsflaute in SpanienBild: picture-alliance/ dpa

Die spanische Wirtschaftsleistung sank im vierten Quartal 2012 um 0,6 Prozent in Vergleich zum Vorquartal und damit so stark wie seit Ausbruch der Wirtschaftskrise Ende 2011 nicht mehr, wie die spanische Notenbank mitteilte. Noch im Sommer lag das Minus bei "nur" 0,3 Prozent. Im gesamten Jahr 2012 dürfte die Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent gesunken sein.

Die Entspannung an den Finanzmärkten habe bisher keine positiven Auswirkungen auf die Wirtschaft, schrieb die Notenbank. "Eine Kombination von Faktoren löste eine bemerkbare Verschlechterung der Nachfrage im vierten Quartal aus."

Die Regierung in Madrid sieht aber Licht am Ende des Tunnels: Für das vierte Quartal dieses Jahres sei ein kleines Plus zum Vorquartal zu erwarten, sagte Wirtschaftsminister Luis de Guindos der Zeitung "Die Welt". Schon jetzt stiegen die Exporte stark. Die Lohnstückkosten seien zurückgegangen, das verbessere die Wettbewerbsfähigkeit spanischer Firmen. Ab Ende des Jahres dürfte sich auch die Lage am Arbeitsmarkt wieder bessern. Das Land sehe damit die ersten positiven Auswirkungen der Reformen.

Die Integration der Währungsunion vorantreiben

Um Spanien weiter zu unterstützen, müssten nun Zweifel an der Zukunft der Währungsunion aus der Welt geräumt werden, sagte de Guindos. "Wir in Spanien tun unseren Teil", betonte er. "Viel wichtiger, als dass jemand spanische Staatsschulden kauft, ist die Verpflichtung auf die Zukunft der Währungsunion." Wenn die Märkte immer mehr Vertrauen in die Euro-Zone fassten, profitiere Spanien davon. De Guindos forderte eine tiefere Integration der Fiskalpolitik. "Damit schafft man Vertrauen in die Euro-Zone."

Spanien galt 2012 zeitweise als heißer Anwärter für den Euro-Rettungsschirm. Seit Monaten sinken die Renditen für spanische Staatsanleihen. Grund ist das Versprechen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, den Euro um jeden Preis zu retten.

zdh/ (rtr, dapd)