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Spanien ist Basketball-Weltmeister

15. September 2019

In einem einseitigen WM-Finale setzt sich Spanien durch und krönt sich mit einer starken Teamleistung zum neuen Basketball-Weltmeister. Gegner Argentinien findet offensiv keine Mittel und macht defensiv zu viele Fehler.

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FIBA Basketball World Cup Spanien - Argentinien
Bild: picture-alliance/Xinhua News Agency/J. Huanzong

Als es vollbracht war, flossen die Tränen: Bei den neuen Weltmeistern aus Spanien die des Glücks, bei den geschlagenen Argentiniern und ihren Fans die der Enttäuschung. Zum zweiten Mal nach 2006 ist Spaniens Basketball-Nationalmannschaft Weltmeister. Mit 95:75 (66:47, 43:31, 23:14) setzten sich die Südeuropäer klar gegen Argentinien durch. Vor den Augen großer Basketball-Prominenz in der Halle von Peking, darunter die ehemaligen NBA-Superstars Kobe Bryant und Tony Parker, war Spaniens NBA-Profi Ricky Rubio von den Utah Jazz mit 20 Punkten und sieben Rebounds. Auch Center Marc Gasol vom NBA-Meister Toronto Raptors zeigte mit 14 Zählern, sieben Rebounds und sieben Vorlagen eine komplette Vorstellung. Erfolgreichster Argentinier war mit 24 Zählern Gabriel Deck.

Spaniens Team wie ein Uhrwerk

Insgesamt war es von Anfang an ein einseitiges Finale. Einem gut eingestellten Uhrwerk gleich spulten die Spanier ihre Angriffe runter und machten konstant ihre Punkte. Die Argentinier, die zum Start schnell mit 2:14 hinten lagen, hatten dagegen einige Mühe, sich in gute Wurfpositionen zu spielen. Immer wieder mussten sie unter Druck abschließen und leisteten sich so zahlreiche Fehlwürfe. Symptomatisch war die Leistung von Argentiniens bisherigem WM-Top-Scorer Luis Scola, dem in den ersten drei Vierteln gar kein Korberfolg aus dem Feld gelang. Die Spanier, angeführt ihren NBA-Spielern Rubio und Gasol sowie Real Madrids Star Sergio Llull, verteidigten ihren Vorsprung bis zur Pause. Mit 43:31 ging es in die Halbzeit.

Fifa Basketball World Cup Finale | Ricky Rubio, Facundo Campazzo, Luis Scola
Überflieger: Spaniens NBA-Profi Ricky Rubio war einer der besten Spieler seines TeamsBild: picture-alliance/AP Photo/M. Schiefelbein

Statt nach der Pause noch einmal konzentriert daran zu arbeiten, den Rückstand zu verkürzen, wirkte das Spiel der Argentinier im dritten Viertel fast ein wenig hilflos. Zu oft versuchten es die Südamerikaner mit schnellen Distanzwürfen, von denen die meisten nicht den Weg in den gegnerischen Korb fanden. Spanien hielt mit guter Defensivarbeit und starkem Team-Basketball dagegen. Erst im Schlussviertel keimte kurzzeitig noch einmal Hoffnung auf. Die Argentinier verteidigten nun aggressiv über das gesamte Feld und zwangen die Spanier zu Fehlern. Allerdings hielten die Gegner dem Druck stand und brachten ihren Vorsprung souverän über die Zeit.

Die Argentinier verpassten damit ihren zweiten WM-Titel. Es wäre der erste seit der Premieren-Weltmeisterschaft im Jahr 1950 im eigenen Land gewesen. 

Frankreich besiegt Australien

FIBA Basketball World Cup Frankreich - Australien
Frankreichs Louis Labeyrie trifft per DunkingBild: picture-alliance/Xinhua News Agency/M. Yongmin

Die Bronzemedaille sicherte sich im "kleinen Finale" wie schon bei der letzten WM im 2014 Frankreich. Das Team um NBA-Star Rudy Gobert (Utah Jazz) setzte sich gegen Australien mit 67:59 (21:30) durch. Vor fünf Jahren hatten die Franzosen erstmals den dritten Platz bei einer Weltmeisterschaft belegt. Bester Werfer beim Sieger war Aufbauspieler Nando de Colo mit 19 Punkten, bei Australien reichten auch 17 Zähler von Goberts Teamkollegen bei Utah, Joe Ingles, nicht für die erste WM-Medaille. Frankreich lag zeitweise bereits mit 15 Punkten hinten, kämpfte sich im Schlussviertel aber zurück und setzte sich schließlich durch.

Im Viertelfinale hatte die Mannschaft von Coach Vincent Collet den Titelverteidiger USA bezwungen und bereits zum Turnierauftakt Deutschland geschlagen. Der Erfolg gegen die DBB-Auswahl hatte mit dazu beigetragen, dass die WM in China für das deutsche Team enttäuschend verlief und früh beendet war.