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KriminalitätDeutschland

Spionierte Bundeswehr-Offizier für Russland?

9. August 2023

Das wird Thomas H. jedenfalls von der Bundesanwaltschaft vorgeworfen. Er soll sich unter anderem der russischen Botschaft angedient haben. Der Mitarbeiter des Bundeswehr-Beschaffungsamts wurde nun in Koblenz verhaftet.

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Das Beschaffungsamt der Bundeswehr in Koblenz
Das Beschaffungsamt der Bundeswehr in Koblenz - in diesem aus preußischer Zeit stammenden Gebäude war Thomas H. bislang tätig Bild: imago images

Die Bundesanwaltschaft wirft einem Mitarbeiter des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr Spionage für Russland vor. Nach einem Haftbefehl des Ermittlungsrichters am Bundesgerichtshof vom 27. Juli sei der deutsche Staatsangehörige Thomas H. nun in Koblenz festgenommen worden, teilte der Generalbundesanwalt mit. Zudem seien die Wohnung und der Arbeitsplatz des Beschuldigten durchsucht worden. Bundesjustizminister Marco Buschmann schrieb im Online-Netzwerk "X", bei H. handele es sich um einen Bundeswehr-Offizier.

Die Botschaft Russlands in Berlin, Unter den Linden
Die Botschaft Russlands in Berlin, Unter den Linden - hier soll der Bundeswehr-Offizier seine Dienste angeboten haben....Bild: Schoening/picture alliance

Seit Mai 2023 soll sich der Mann laut Bundesanwaltschaft "aus eigenem Antrieb" mehrfach an das Russische Generalkonsulat in Bonn und die Russische Botschaft in Berlin gewandt und eine Zusammenarbeit angeboten haben - "zwecks Weiterleitung an einen russischen Nachrichtendienst". Dabei soll Thomas H. Informationen aus seiner beruflichen Tätigkeit übermittelt haben.

Auch schon ein Fall beim Bundesnachrichtendienst 

Die Ermittlungen wurden den weiteren Angaben zufolge in enger Zusammenarbeit mit dem Militärischen Abschirmdienst (MAD) und dem Bundesamt für Verfassungsschutz geführt. Das Verteidigungsministerium lehnte eine Stellungnahme ab und verwies auf die Ermittlungsbehörde.

Das Generalkonsulat der Russischen Föderation in Bonn
...und hier ebenfalls - beim russischen Generalkonsulat in Bonn. Im Informationskasten spiegelt sich die ukrainische Fahne einer Demonstrantin Bild: Rolf Vennenbernd/dpa/picture alliance

Es ist nicht der erste Fall von mutmaßlicher Spionage für Russland in einer wichtigen Regierungsbehörde in Deutschland. Im Dezember war ein Mitarbeiter des Bundesnachrichtendiensts (BND) festgenommen worden, der einem russischen Nachrichtendienst Staatsgeheimnisse verraten haben soll. Gegen ihn und einen im Januar festgenommenen mutmaßlichen Komplizen wird wegen Landesverrats ermittelt. Der Verfassungsschutz hatte im Juni vor "aggressiveren Spionageoperationen Russlands" vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs gewarnt. Moskau hat demnach angesichts des Konflikts ein erhöhtes Aufklärungsinteresse, verwiesen wurde auch auf mögliche Sabotage über Cyberangriffe.

sti/uh (afp, ap, dpa, rtr)

Spion bei der Bundeswehr enttarnt