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FC Bayern und Vettel dominieren

Stefan Nestler28. Dezember 2013

Das Sportjahr 2013 hat zahlreiche Höhepunkte und Rekorde gebracht, doch auch einige Tiefschläge. Nicht alles lief so rund wie der Motor des FC Bayern München und der von Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel.

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Bayern-Spieler feiern das Triple
Bild: Reuters

2013 ist das Bayern-Jahr. Punkt. Nein, Ausrufezeichen! Noch niemals zuvor hat eine deutsche Fußball-Mannschaft ein ganzes Jahr so sehr dominiert wie jetzt der FC Bayern München. Noch unter Trainer Jupp Heynckes holt das Starensemble das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League. Der nationale Titel steht bereits nach dem 28. Spieltag fest, so früh wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesliga. Das DFB-Pokal-Finale entscheiden die Münchner gegen den VfB Stuttgart mit 3:2 für sich. Und auch im "deutschen" Champions-League-Finale im Londoner Wembley-Stadion heißt der Sieger FC Bayern: 2:1 gegen den deutschen Vizemeister Borussia Dortmund.

Rekord-Bayern

Heynckes geht, Startrainer Pep Guardiola übernimmt, der Erfolg bleibt. Niemand zweifelt daran, dass die Münchner nach der Herbstmeisterschaft auch den Titel 2014 gewinnen. Der neuerliche DFB-Pokalsieg ist ebenfalls wahrscheinlich. Und auch in der Champions League ist der Titelverteidiger der Topfavorit. Bayern lässt die Rekorde purzeln. 41 Spiele sind die Münchner nun schon in der Bundesliga ungeschlagen. In der Champions League gewinnen die Bayern zehn Mal in Serie und entreißen damit dem großen FC Barcelona diese Bestmarke. Als Zugabe holen sich die Bayern auch noch den europäischen Supercup und als Krönung des erfolgreichsten Jahrs der Vereinsgeschichte den Titel des Klub-Weltmeisters. Ein klein wenig getrübt wird die Bayern-Euphorie 2013 lediglich durch die Steueraffäre um Vereinspräsident Uli Hoeneß. Im März muss sich Hoeneß wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe vor Gericht verantworten.

Uli Hoeneß weint bei der Jahreshauptversammlung des FC Bayern. Foto: Reuters
Noch steht der FC Bayern hinter HoeneßBild: Reuters

Vorzeitige WM-Qualifikation

Nicht nur für die Bayern, auch für die deutsche Nationalmannschaft ist es ein gutes Jahr. Ganz souverän löst sie vorzeitig das Ticket für die WM 2014 in Brasilien. Dort beschert die Auslosung dem Team von Bundestrainer Joachim Löw mit Portugal, Ghana und den USA attraktive, aber schlagbare Gegner. Gastgeber Brasilien feiert im Sommer, sportlich gesehen, eine gelungene Generalprobe für die WM. 3:0 fertigt die Seleção im Endspiel des Confederation Cups Weltmeister Spanien ab. Die Großdemonstrationen am Rande der Veranstaltung führen der Welt jedoch auch vor Augen, dass Brasilien große und drängende soziale Probleme hat.

Schürrle trifft zum 2:0 gegen Irland. Foto: dpa
Das 3:0 gegen Irland - hier trifft Schürrle (r.) zum 2:0 - bedeutet das Ticket zur WM 2014 in BrasilienBild: picture-alliance/dpa

Deutsche Fußballerinnen eine Klasse für sich

Auch im Frauenfußball ist Deutschland europäische Spitze. Die deutschen Fußballerinnen gewinnen in Schweden mit einem 1:0-Finalerfolg gegen Norwegen ihren achten Europameister-Titel, den sechsten in Folge. Und die Frauen des VfL Wolfsburg holen sich, wie die Bayern bei den Männern, das Triple.

Vettel: „Ein bisschen pervers“

Genauso überlegen fährt Sebastian Vettel zu seinem vierten Weltmeistertitel in Serie in der Formel 1. Der 26-Jährige gewinnt 13 der 19 WM-Rennen und stellt damit den Rekord von Michael Schumacher von 2004 ein. Bei den letzten neun Grand Prixs heißt der Sieger stets Vettel. Auch das ist Rekord. "Es ist schon ein bisschen pervers, wie stark wir in den letzten Rennen waren", sagt der Weltmeister nach dem Saisonfinale.

Vettel reckt zum Zeichen des Triumphs in Abu Dhabi den Daumen. Foto: Getty Images
Vettel zum vierten Mal die Nummer einsBild: Getty Images

Lisicki überrascht in Wimbledon

Einige deutsche Sportler sorgen für positive Überraschungen, die weniger vorhersagbar waren. So gewinnt Snowboarderin Isabella Laböck das erste WM-Gold für Deutschland in dieser Sportart seit 1999. Der 22 Jahre alte Francesco Friedrich darf sich jüngster Zweierbob-Weltmeister aller Zeiten nennen. Der Siegeszug von Tennisspielerin Sabine Lisicki in Wimbledon endet erst im Finale, in dem sie sich der Französin Marion Bartoli geschlagen geben muss.

Viermal WM-Gold

Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Moskau bejubelt das deutsche Team vier Titel: Speerwerferin Christina Obergföll, Diskus-Ass Robert Harting, Kugelstoßer David Storl und Stabhochspringer Raphael Holzdeppe gewinnen Gold. Superstar der WM ist einmal mehr Usain Bolt. Der Sprinter aus Jamaika triumphiert über 100, 200 und mit der 4x100-Meter-Staffel.

Raphael Holzdeppe freut sich über seinen Goldsprung bei der WM 2013. Foto: Getty Images
Holzdeppe gewinnt mit 5,89 m WM-GoldBild: Getty Images

Armstrongs Beichte

Seine bis dato größten Konkurrenten fehlen jedoch: Landsmann Asafa Powell und Tyson Gay aus den USA werden bei Dopingkontrollen positiv getestet. Für noch mehr Wirbel sorgt jedoch das Dopinggeständnis von Lance Armstrong. In einer zweiteiligen Talkshow bei Starmoderatorin Oprah Winfrey beichtet der Ex-Radprofi, dass er bei allen sieben Tour-de-France-Erfolgen verbotene Mittel genommen hat. Eine Nachricht, die nicht wirklich überraschend kommt.

Bach ja, Olympia 2022 nein

Seit September ist erstmals ein Deutscher wichtigster Sportfunktionär der Welt. Thomas Bach wird in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires zum Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees gewählt. Dafür gibt der frühere Fecht-Olympiasieger seinen Posten als Chef des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) auf. So muss Bach in dieser Funktion nicht mehr miterleben, wie die Bevölkerung Münchens und dreier Alpenregionen im November der Bewerbung um die Winterspiele 2022 per Bürgerentscheid eine Abfuhr erteilen. Der neue DOSB-Präsident Alfons Hörmann spricht sich nach seiner Wahl im Dezember für neuerliche Olympiabewerbungen deutscher Städte aus.

Bach nach seiner Wahl zum IOC-Chef. Foto: Reuters
Bach nach seiner Wahl zum IOC-ChefBild: Reuters

Eine Chronologie des Sportjahrs 2013 gibt es hier.