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Platini bleibt gesperrt und tritt zurück

9. Mai 2016

Der gesperrte UEFA-Präsident Michel Platini scheitert vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS und gibt sein Amt auf. Platinis Sperre wird zwar reduziert, doch bleibt der erhoffte Freispruch aus.

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Michel Platini (Foto: Getty Images/P. Schmidli)
Bild: Getty Images/P. Schmidli

UEFA-Präsident Michel Platini bleibt gesperrt. Der Internationale Sportgerichtshof CAS reduzierte allerdings die vom Fußball-Weltverband FIFA verhängte Sperre von sechs auf vier Jahre. Damit dürfte das Ende der Karriere des einstigen Weltklasseprofis als Fußball-Funktionär besiegelt sein. Kurze Zeit nach dem offiziellen Urteil des CAS teilte Platini in einer persönlichen Erklärung seinen Rücktritt als Chef der Europäischen Fußball-Union (UEFA) mit.

"Ich nehme die Entscheidung des CAS zur Kenntnis, erachte sie allerdings als große Ungerechtigkeit. Die Dauer der Sanktion verhindert es auch, bei der nächsten Wahl zum Präsidenten der FIFA zu kandidieren", teilte Platini über seinen Anwalt mit: "Wie mit den nationalen Verbänden vereinbart, trete ich von meinem Amt zurück, um nun vor den Schweizer Gerichten den Kampf für Gerechtigkeit voranzutreiben."

Vorerst kein Nachfolger

Platini war 2007 als Nachfolger des Schweden Lennart Johansson zum Präsidenten der UEFA gewählt worden. Der Verband wird vorerst keinen Interimschef ernennen. Das Exekutivkomitee werde sich am 18. Mai in Basel treffen, um über die nächsten Schritte und den Zeitplan für einen Wahlkongress zu beraten, teilte die UEFA am Montag mit.

Der 60-jährige Platini war von der FIFA ebenso wie der frühere FIFA-Chef Joseph Blatter ursprünglich für acht Jahre gesperrt worden, später wurde die Sperre auf sechs Jahre reduziert. Hintergrund ist eine dubiose Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken von Blatter an Platini im Jahr 2011. Blatters Fall soll zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Monat vor dem CAS verhandelt werden.

DFB-Chef Grindel: "Logische Konsequenz"

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) begrüßte den Rücktritt Platinis als UEFA-Präsident. Auch wenn der CAS die Sperre auf vier Jahre reduziert hat, so ist sein Rücktritt nur die logische Konsequenz aus diesem Urteil", sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel: "Michel Platini macht somit den Weg für einen notwendigen Neuanfang bei der UEFA frei." Ähnlich äußerte sich der ehemalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, der selbst im Rahmen der WM-Affäre zurückgetreten war, aber noch immer Mitglied des UEFA-Exekutivkomitees ist: "Michel Platinis Rücktritt ist nach dem CAS-Urteil konsequent. Nun werden wir am nächsten Mittwoch bei einer Sondersitzung des Exekutivkomitees über das weitere Prozedere beraten."

asz/sn (dpa, sid)