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Politik

Spotify verbannt 2020 politische Werbung

28. Dezember 2019

Weil im kommenden Jahr in den USA gewählt wird, macht der Musikstreamingdienst einen harten Schnitt. Spotify will damit verhindern, dass Falschnachrichten massenhaft verbreitet werden.

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Symbolbild -  Musikstreamingdienst Spotify
Bild: picture-alliance/D. Chatterjee

Der Streamingdienst Spotify wird im kommenden Jahr wegen der US-Präsidentenwahl keine politische Werbung mehr ausstrahlen. Spotify begründete dies mit Sorgen vor der Verbreitung von Falschinformationen. Gegenwärtig sei das Unternehmen nicht in der Lage, den Inhalt von politischer Werbung zu überprüfen und zu validieren. Der Verkauf von politischen Werbeannoncen werde deshalb Anfang 2020 ausgesetzt.

Angaben darüber, wie viele Einnahmen Spotify durch politische Werbung erzielt, liegen bisher nicht vor. Das Branchenmedium "Advertising Age" berichtet, unter anderem die republikanische Partei von US-Präsident Donald Trump und der Senator Bernie Sanders, der sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bewirbt, hätten Anzeigen bei Spotify geschaltet.

Sorge vor gezielter Desinformation

Der schwedische Streamingdienst mit weltweit 130 Millionen Nutzern gilt als Möglichkeit, auch junge Wähler zu erreichen. Er hat in den USA viele Nutzer. Oftmals greifen diese auf das werbefinanzierte kostenlose Angebot zurück.

Vor der US-Präsidentschaftswahl im November 2020 wächst die Sorge vor Desinformationskampagnen und der Verbreitung von Falschinformationen. Trump selbst verbreitet immer wieder falsche oder irreführende Angaben. Die großen Internetkonzerne haben darauf unterschiedlich reagiert. Der Kurzbotschaftendienst Twitter hat politische Werbung größtenteils verbannt. Der Online-Riese Google kündigte im November an, er werde keine individualisierte Wählerwerbung zulassen. Zielgerichtete politische Werbung soll demnach nur anhand von weiter gefassten Kriterien wie Alter, Geschlecht oder Postleitzahl möglich sein.

Facebook dagegen will politische Werbeanzeigen weiterhin zulassen. Das Online-Netzwerk argumentiert, Nutzer und Journalisten sollten Anzeigen selbst auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen.

jj/ni (afp, rtr)