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Springer muss Schadensersatz zahlen

30. September 2015

Der Axel-Springer-Verlag muss 635.000 Euro Schadensersatz an Wettermoderator Jörg Kachelmann zahlen. Es ist die höchste Entschädigungssumme, die jemals in einem solchen Verfahren zugesprochen wurde.

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Jörg Kachelmann
Bild: AFP/Getty Images

Die Richter sahen eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte des Wettermoderators Jörg Kachelmann durch Springer-Publikationen, die 2010 und 2011 über den Strafprozess gegen den Moderator berichtet hatten. Die Summe von 635.000 Euro liegt aber deutlich unter den 2,25 Millionen Euro, die Kachelmann verlangt hatte. Springer will in Berufung gehen.

Vergleich mit Burda

Kachelmann hatte Ende 2013 beim Landgericht Köln Schmerzensgeldklagen gegen die Verlage Springer und Burda eingereicht. Insgesamt forderte er 3,25 Millionen Euro Entschädigung wegen angeblicher Rechtsverstöße in der Strafprozess-Berichterstattung. Mit Hubert Burda Media legte Kachelmann den Streit im Mai dieses Jahres durch einen Vergleich bei. Sein Anwalt Ralf Höcker nannte allerdings keine finanziellen Details.

Im März 2010 war Kachelmann wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung, den eine ehemalige Geliebte erhoben hatte, verhaftet worden. Über den monatelangen Strafprozess wurde von zahlreichen Medien intensiv berichtet. Im Mai 2011 wurde der Wettermoderator vom Landgericht Mannheim freigesprochen.

Verletzung der Persönlichkeitsrechte

Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den Prozess sah Kachelmann mehrfach seine Persönlichkeitsrechte verletzt, konnte sich vor Gericht aber nicht immer durchsetzen. So scheiterte er im März 2013 beim Bundesgerichtshof mit einer Unterlassungsklage gegen das Internetportal "bild.de", das über Details aus seinem Sexualleben berichtet hatte.

cr/uh (dpa, epd)