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Politik

Rebellen räumen vorletzte Enklave in Ost-Ghuta

31. März 2018

Die syrische Armee hat die Rebellenzone Ost-Ghuta nach eigenen Angaben fast völlig zurückerobert. Eine größere Zahl von Aufständischen zog in Richtung Idlib ab. Nur in Duma leistet eine Islamistengruppe noch Widerstand.

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Syrien Ost-Ghoua Douma Evakuierung Roter Halbmond
Unter Aufsicht des Roten Halbmondes bringen Busse Zivilisten aus Duma in Ost-Ghuta weg (Archivbild)Bild: picture-alliance/Zuma/M. Al-Najjar

Die Ortschaften Dschobar, Arbin, Samalka und Ain Terma in dem Rebellengebiet Ost-Ghuta bei Damaskus seien "sicher und vom Terrorismus geleert", meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana. Zuletzt hätten 38 Busse mehr als 1700 Kämpfer und Zivilisten in Richtung der Rebellenprovinz Idlib im Nordwesten Syriens weggebracht, berichtet das Staatsfernsehen. Armee-Einheiten seien in die vier Ortschaften eingerückt und hätten in Arbin die syrische Flagge gehisst. Bis Freitag hätten im Zuge der Evakuierungsaktion bereits 31.890 Menschen den Süden von Ost-Ghuta verlassen, der bisher von der Islamistengruppe Fajlak al-Rahman kontrolliert wurde.

Nach der Rebellengruppe Ahrar al-Scham hatte vor einer Woche auch Fajlak al-Rahman zugesagt, ihre Kämpfer aus Ost-Ghuta abzuziehen. Die Verhandlungen mit der letzten in der Region verbliebenen Rebellengruppe Dschaisch al-Islam über die Übergabe der Stadt Duma stocken dagegen. Am Stadtrand von Duma gebe es noch Militäreinsätze, teilte ein Sprecher des Heeres im staatlichen Fernsehen mit. Er betonte, die wochenlange Offensive habe Damaskus inzwischen Sicherheit gebracht. Wichtige Verbindungsstraßen wie die Route zur irakischen Grenze seien unter Kontrolle.

Mehr als 1600 Todesopfer

Ost-Ghuta hatte in den vergangenen Wochen die heftigste Angriffswelle der Streitkräfte seit Beginn des Bürgerkriegs vor rund sieben Jahren erlebt. Die syrische Armee wurde dabei von der russischen Luftwaffe unterstützt. Dabei eroberte sie nach eigener Darstellung inzwischen mehr als 90 Prozent des Gebiets an den Toren der Hauptstadt. Im Zuge der Offensive wurden seit Mitte Februar nach Angaben von Menschenrechtsbeobachtern mehr als 1600 Zivilisten getötet. Die humanitäre Lage in Ost-Ghuta gilt als dramatisch. Nach Angaben syrischer Staatsmedien flohen bisher mehr als 130.000 Einwohner. In Duma sollen sich neben den Rebellen immer noch Zehntausende Zivilisten aufhalten.

Die Einnahme von Ost-Ghuta hat für den syrischen Machthaber Baschar al-Assad wegen ihrer Nähe zu Damaskus große symbolische Bedeutung. Sollten auch die Kämpfer von Dschaisch al-Islam die Enklave verlassen, stünde das Gebiet erstmals seit 2012 wieder vollständig unter Kontrolle der syrischen Armee.

kle/uh (rtr, afp, dpa, ape)