Standpunkt: Überfällige und richtige Entscheidung!
26. März 2014Am Pranger stand Tebartz-van Elst wegen seines Finanzgebarens: Seinen Bischofssitz in Limburg ließ er für die Phantasiesumme von mehr als 30 Millionen Euro aufmöbeln, zehnmal so viel wie veranschlagt. Sein Umgang mit der Wahrheit war eines Bischofs unwürdig, denn Tebartz verheimlichte die Baukosten, er belog Journalisten und Richter. Kein Wunder, wenn er jeden Rückhalt im Bistum verlor.
Vor allem aber führte Tebartz die Gläubigen hinters Licht. Immer mehr Katholiken kehrten und kehren ihrer Kirche den Rücken. Die Glaubwürdigkeit der Kirche steht auf dem Spiel, nicht erst seit dem Missbrauchsskandal. Diese Botschaft kam auch im Vatikan an, wo der Beschuldigte bis zuletzt noch Unterstützer fand.
Doch Papst Franziskus erwies dem Recht die Ehre. Erst einmal nahm er Tebartz aus der Schusslinie und schickte ihn in einen Zwangsurlaub. Dann ließ er die Vorgänge im Limburger Bistum gründlich prüfen. Nun spricht der Prüfbericht eine deutliche Sprache: Tebartz hat bewußt getäuscht. Er war nicht mehr haltbar. Der Heilige Vater nahm seinen "Rücktritt" an.
Viele Katholiken sahen in Tebartz-van Elst den Vertreter einer macht- und prunkverliebten Kirche, die unzulässigerweise in das Leben der Menschen hineinregiert und deshalb nicht mehr in die Zeit passt. Dass die Affäre so großen Widerhall bei den Menschen fand, zeigt aber auch: Es gibt den Wunsch nach einer Kirche, die moralische Instanz ist. Nur müssen sich ihre Amtsträger auch moralisch verhalten.