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Starkes Jahr für Europas Automarkt

15. Januar 2016

Europas Autofahrer haben 2015 so viele Neuwagen gekauft wie seit Jahren nicht. Die Zahl der Neuzulassungen stieg um gut neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Automarkt in der EU ist fast zurück zu alter Stärke.

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Außenhandel Export Deutschland
Bild: picture alliance/dpa

Die Neuzulassungen in der Europäischen Union legten im vergangenen Jahr um 9,3 Prozent auf 13,7 Millionen Fahrzeuge zu, wie der Herstellerverband ACEA am Freitag mitteilte. Zum Jahresende beschleunigte sich das Wachstum sogar. Im Dezember rollten 1,1 Millionen Neuwagen auf Europas Straßen, ein Plus von 16,6 Prozent. Analysten rechnen damit, dass es in diesem Jahr weiter bergauf geht: "Billiges Benzin, hohe Rabatte und niedrige Zinsen" nannte die Beratungsgesellschaft E&Y die Gründe.

Der Autoabsatz in Europa war nach der Finanz- und Wirtschaftskrise eingebrochen; erst 2014 hatte er wieder zugelegt. Das Vorkrisenniveau wurde aber trotz der guten Zahlen 2014 und 2015 nicht wieder erreicht. 2007 etwa hatten die Verbraucher EU-weit 15,6 Millionen neue Autos gekauft, 2009 waren es noch 14,2 Millionen gewesen. Das vergangene Jahr war mit 13,7 Millionen das beste Absatzjahr seit 2009, wie E&Y erklärte.

Die Verkäufe stiegen vor allem in Spanien (20,9 Prozent) und in Italien (15,8 Prozent) stark an. In Frankreich mit einem Plus von 6,8 Prozent, in Großbritannien mit 6,3 Prozent und in Deutschland mit 5,6 Prozent blieben die Zuwächse geringer. Insgesamt wurden in 25 von 27 EU-Ländern (aus Malta gab es keine Angaben) im vergangenen Jahr mehr Autos verkauft, in 14 Ländern war die Zunahme sogar zweistellig.

VW verlor leicht Marktanteile

Die deutschen Hersteller legten im vergangenen Jahr um 8,8 Prozent zu und verloren laut E&Y damit "in Summe leicht Marktanteile". Betroffen war allerdings vor allem VW: Der Marktanteil des Konzerns sank von 24,3 Prozent im November auf 22,2 Prozent im Dezember. Damit blieb VW aber immer noch der mit Abstand führende europäische Autobauer. Vom Abgas-Skandal bei VW profitierten vor allem die Konkurrenten Peugeot, Renault und Ford - ihre Absätze stiegen im Dezember um jeweils mehr als 20 Prozent.

VW hatte im September eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Manipulationssoftware eingesetzt zu haben, die bei Emissionstests einen niedrigeren Stickoxid-Ausstoß anzeigt als auf der Straße.

zdh/hb (dpa, rtr)