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Startschuss für Müllsammlung auf dem Meer

9. September 2018

Massen von Plastikmüll verschmutzen weltweit die Ozeane. Das Projekt "The Ocean Cleanup", initiiert von einem jungen Niederländer, will gegensteuern - mit einer bisher einzigartigen Säuberungsaktion.

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The Ocean Cleanup
Bild: The Ocean Cleanup

Im Rahmen des Projekts "The Ocean Cleanup" hat ein riesiger Schwimmkörper Kurs auf den größten Müllteppich der Welt genommen. Ein 600 Meter langes Rohr, an dem eine Art Vorhang drei Meter tief ins Wasser hängt, wurde dazu mit Hilfe eines Schleppschiffs von Alameda bei San Francisco hinaus auf das offene Meer gezogen.

Wie Fangarme sollen sich später die Enden des Schwimmkörpers im "Great Pacific Garbage Patch" - dem Pazifischen Müllwirbel zwischen Kalifornien und Hawaii - um den Plastikabfall legen. Das Gebiet gehört zu den fünf größten Strömungswirbeln weltweit, an denen sich gigantische Mengen Müll sammeln.

Boyan Slat
Kam beim Tauchen in Griechenland auf die Idee für "The Ocean Cleanup": Boyan Slat Bild: picture-alliance/dpa/A. Birschel

Der Plastikabfall soll dann später von Schiffen, die als "Müllwagen der Weltmeere" zu den Anlagen fahren, entsorgt und das Sammelgut zur weiteren Verarbeitung an Land gebracht werden, so jedenfalls die Vorstellung des niederländischen Erfinders Boyan Slat.

Der 24-Jährige konnte Investoren sowie zahlreiche Universitäten und Unternehmen für sein Millionenprojekt gewinnen. Die Zentrale von "The Ocean Cleanup" ist im niederländischen Delft, die ersten Prototypen waren vor der Nordseeküste getestet worden. Vorausgesetzt, die jetzige Generalprobe mit "System 01" läuft wie geplant, sollen 60 derartige Anlagen installiert werden.

"Kratzen an der Oberfläche"

Etliche Experten sehen Slats Projekt durchaus kritisch. So verwies etwa Eben Schwartz von der Kalifornischen Küstenkommission, einer staatlichen Behörde, darauf, dass sich der Großteil des Plastikmülls in den Weltmeeren unter der Wasseroberfläche ansammelt, hinunter bis zum Meeresboden. "Natürlich gibt es eine Menge Plastikmüll an der Oberfläche des Garbage Patch, aber der macht nicht einmal drei Prozent der gesamten Plastikmasse aus, die jährlich in die Weltmeere wandert", betonte Schwartz. Viel wichtiger sei es, von vornherein zu verhindern, dass weiter Plastik in die Ozeane gelange.

wa/gri (dpa, ap)