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Steckbrief: Antje Rávic Strubel

30. August 2006

Fräuleinwunder nannte man das, was vor ein paar Jahren die deutsche Literaturszene aufmischte: Mit dabei war Antje Rávic Strubel.

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Antje Rávic Strubel (32)Bild: Zaia Alexander

Gleich eine ganze Reihe junger Autorinnen starteten durch in Richtung Literaturhimmel. Antje Rávic Strubel ist eine von ihnen - aber alles andere als ein Fräulein. Sie ist eine selbstbewusste, sportliche junge Frau. Wer sie in ihrer Berliner Wohnung besucht, muss selbst wenigstens ein bisschen sportlich sein: Fünf Etagen Altbau sind zu ersteigen - im Stadtteil Schöneberg, mit reichlich Abstand zu den angesagten Szenevierteln. Und mit noch etwas mehr Abstand zu ihrer Geburtsstadt Potsdam.

Dort wurde Antje Strubel 1974 geboren - in der DDR also. Als die Mauer fiel, war sie 15 Jahre alt. Jetzt ist sie 32 und hat schon vier erfolgreiche Romane vorgelegt. "Tupolew 134" heißt der jüngste von ihnen - die Geschichte einer Flugzeugentführung aus der DDR nach Westberlin.

Auch in ihrem ersten Roman "Offene Blende" spielt die DDR eine Rolle - zumindest im Hintergrund. Denn eine junge Frau aus dem Osten bricht darin auf nach New York und sucht eine neue Identität. Darin hart sie einiges gemeinsam mit Antje Rávic Strubel, die selbst gerne die Identitäten wechselt. Der Name "Rávic" ist ihre eigene Erfindung und bezeichnet eine andere als die normale Antje Strubel. Rávic, das ist die Autorin beim Schreiben, fast eine andere Person, die ganz in der Sprache existiert statt in der Wirklichkeit. Auf der Suche nach einem Ort, an dem sich Identitäten auflösen, stieß sie auf New York. Da musste sie hin - zum ersten Mal vor zehn Jahren.