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Steinmeier dankt Kirchen in Corona-Krise

8. November 2020

Die Kirchen treffe die Pandemie besonders hart, denn gerade sie lebten von einer "besonderen menschlichen Nähe und Begegnung", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einer Videobotschaft.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Bild: Maurizio Gambarini/dpa/picture-alliance

"Wir brauchen die Kirche als Kraft, die Orientierung und Halt gibt, die Zusammenhalt fördert", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (Artikelbild) in einem Videobeitrag zur Eröffnung der Synodentagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die an diesem Sonntag begonnen hat.

Die Kirchen treffe die Corona-Krise besonders hart, denn gerade sie lebten von einer "besonderen menschlichen Nähe und von Begegnung", sagte Steinmeier. "Sie haben sich, und dafür möchte ich Ihnen ebenfalls danken, in der Pandemie umsichtig und verantwortungsvoll gezeigt. Und Sie sind ganz neue, kreative, oft digitale Wege gegangen, um Trost und Zuversicht zu vermitteln", sagte der Bundespräsident. Vieles davon werde bleiben. "Aber die gemeinschaftliche Erfahrung eines Gottesdienstes können gestreamte Veranstaltungen nicht ersetzen."

Krise ist eine Bewährungsprobe

Steinmeier sagte, die Auseinandersetzungen um die Corona-Politik nehme an Schärfe zu. Ihm mache Sorgen, dass das Gespräch zwischen Gegnern und Befürwortern schwieriger geworden sei. Diese Krise sei eine Bewährungsprobe für die Gesellschaft und für die Demokratie.

Deutschland Streaming aus der Kirche in Winterbach
Bundespräsident Steinmeier ist sicher: Gestreamte Veranstaltungen können einen gemeinsamen Gottesdienst nicht ersetzenBild: picture-alliance/dpa/S. Gollnow

"Gelingt es uns, beieinander zu bleiben oder werden Spaltungen sich vertiefen? Ich bin froh, dass die Kirchen immer wieder bemüht sind, Brücken zu schlagen." Die Synodentagung der EKD ist vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie diesmal als digitale Veranstaltung konzipiert. Ursprünglich war das Treffen des Kirchenparlaments in Berlin geplant.

"Öffentlich wirksame Kirche"

Mit Blick auf die Beratungen über die Zukunft der Kirche betonte Steinmeier, als Bundespräsident habe er die Reformvorschläge, die jetzt auf dem Tisch lägen, nicht zu bewerten. "Als Christ ist es mir aber wichtig, dass wir über diese Zukunft nachdenken", fügte er hinzu. "Wir brauchen die Stimme der Kirche gerade jetzt und auch in Zukunft", betonte er weiter. "Wir brauchen die Kirche als Kraft, die Orientierung und Halt gibt, die Zusammenhalt fördert. Wir brauchen die Gemeinschaft im Glauben." Die Kirche der Zukunft sollte nach Auffassung Steinmeiers "eine öffentlich wirksame Kirche bleiben".

nob/haz (dpa, kna, epd)