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Steinmeier warnt Bürger vor Abwendung von der Demokratie

24. Dezember 2023

In seiner Weihnachtsansprache konstatiert der Bundespräsident, dass sich gerade in diesem Jahr die Welt von ihrer "dunklen Seite" gezeigt habe. Dennoch gebe es für die Menschen "bessere Ratgeber als Wut und Verachtung".

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zündet Kerzen an an dem Weihnachtsbaum in seinem Amtssitz im Schloss Bellevue in Berlin
Bild: Britta Pedersen/dpa-Pol/picture alliance

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Deutschen davor gewarnt, sich von der Demokratie abzuwenden. "Ja, wir sehnen uns nach Klarheit. Ja, es ist berechtigt, von den politisch Verantwortlichen zu erwarten, dass sie um den richtigen Weg ringen, aber auch, dass sie Antworten geben, die uns als Land weiterhelfen", sagte Steinmeier in seiner diesjährigen Weihnachtsansprache. Die Bürgerinnen und Bürger dürften erwarten, dass Demokraten zusammenarbeiteten, wo es um das gemeinsame Ganze gehe. "Viele haben das vermisst. Manche wenden sich ab, andere schimpfen auf alles und jeden."

"Weiter kommen wir immer nur gemeinsam"

Aber wenn es anstrengend werde in der Demokratie, dann gebe es "bessere Ratgeber als Wut und Verachtung", betonte das deutsche Staatsoberhaupt. "Auch bessere als diejenigen, die so tun, als gäbe es immer die eine einfache Antwort auf die Fragen der Zukunft. Zu den guten Ratgebern gehören Mut und Miteinander." Dazu gehöre auch, alle im Blick zu behalten.

"Weiter kommen wir immer nur gemeinsam, und nicht, wenn jeder sich in seine Lebenswelt zurückzieht", sagte Steinmeier.

"Dieses Jahr hat auch hier viele offene Fragen hinterlassen"

In diesem Jahr habe sich die Welt von ihrer "dunklen Seite" gezeigt, so der Bundespräsident weiter. Es seien Leid und Zerstörung sowie Hass und Gewalt zu sehen gewesen. Er nannte als erstes den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Und seit Herbst sehen wir mit Entsetzen die Gräueltaten der Hamas und die Opfer des Krieges im Nahen Osten. Dieses Jahr hat uns auch hier in unserem Land viele offene Fragen hinterlassen." Und manch einer schaue skeptisch auf Staat und Politik, mancher habe Sorgen vor der Zukunft.

"Danke, dass Sie da sind"

Gleichwohl wünschte Steinmeier den Menschen in Deutschland, dass sie nun über die Feiertage die Tür hinter sich zumachen und die Zeit mit ihren Liebsten genießen könnten. Sein Dank gelte zugleich denen, die unterwegs seien, damit "wir alle in Ruhe und behütet feiern können".

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor einem Weihnachtsbaum in seinem Amtssitz im Schloss Bellevue in Berlin
Der Bundespräsident dankt denjenigen, die sich um andere Menschen kümmernBild: Britta Pedersen/dpa-Pol/picture alliance

Er nannte Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr sowie das Personal in Kliniken, Heimen und anderen Einrichtungen, die sich auch an den Festtagen "um andere Menschen kümmern, um Menschen in seelischer Not, um Menschen ohne Dach überm Kopf! Danke, dass Sie da sind."

"Deutschland ist und bleibt ein gutes Land"

Der Bundespräsident erinnerte schließlich daran, dass Deutschland im kommenden Jahr den 75. Geburtstag der eigenen Demokratie feiern werde. "Unsere Verfassung ist etwas, worauf wir stolz sein dürfen." Dieses Fundament habe "unser Land bisher gut getragen" und werde es auch in Zukunft tragen. "Machen wir uns doch öfter bewusst: Deutschland ist und bleibt ein gutes Land."

sti/gri (Bundespräsidialamt, dpa, epd)

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