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Stepanowa kämpft um Olympiastart

26. Juli 2016

Whistleblowerin Julia Stepanowa will die von der IOC-Exekutive gegen sie verhängte Sperre für die Olympischen Spiele nicht kampflos hinnehmen. In einen Brief protestiert sie gegen die Entscheidung.

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Julia Stepanowa (Foto: picture-alliance/dpa/M. Kappeler)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Whistleblowerin Julia Stepanowa hat in einem Brief an das Internationale Olympische Komitees (IOC) gegen ihren Ausschluss von den Olympischen Spielen (5. bis 21. August) protestiert. Das bestätigte ihr Ehemann Witali Stepanow der Zeitung "USA Today". In dem Brief habe das Ehepaar das IOC am Montag aufgefordert, das Aus für die russische Leichtathletin zu überdenken.

Stepanowa hatte die Aufdeckung des russischen Staatsdopingsystems mit ins Rollen gebracht hatte. "Wenn Julia nicht mit ihren Enthüllungen begonnen hätte, wäre all das, was gerade passiert, wahrscheinlich nie geschehen. Alle Athleten würden dann an den Olympischen Spielen teilnehmen", sagte Stepanow.

"Fatale Signalwirkung"

Die IOC-Entscheidung, Stepanowa von Olympia auzuschließen, hat nach Ansichts Stepanows eine fatale Signalwirkung. "Was das IOC sagt, ist: Wenn du betrügst, aber Sachen ändern möchtest, dann lass es besser sein. Betrüge weiter, ändere nichts, versuche es auch erst gar nicht", sagte er: "Ich denke nicht, dass dies die Botschaft ist, die eine ethische Organisation vermitteln will."

Das IOC hatte Stepanowa am Sonntag die Teilnahme an den Sommerspielen untersagt. Zwar begrüßte die Ethikkommission Stepanowas Beitrag zum Anti-Doping-Kampf, da sie aber selbst mindestens fünf Jahre Teil des Systems gewesen sei, würde sie nicht die ethischen Anforderungen an einen olympischen Athleten erfüllen. Dass Stepanowa keine Startberichtigung für Rio erhalten hatte, sei regelkonform, sagte IOC-Chef Thomas Bach. Stepanowa sei eben auch jahrelang Teil des russischen Systems gewesen und habe "aktiv daran mitgewirkt", urteilte er. "Sie hat ihre Informationen erst preisgegeben, als der Schutz des Systems nicht mehr funktionierte und als sie bereits eine Zweijahressperre erhalten hatte." Statt Stepanowa in Rio starten zu lassen, lud das IOC die Läuferin und ihren Ehemann als Gäste nach Brasilien ein.