Sternsinger helfen Kindern in aller Welt
Die Heiligen Drei Könige folgten laut der Bibel einem Stern, um Jesus Gaben zu bringen. Ihrem Beispiel folgt jedes Jahr eine halbe Million junger Sternsinger. Sie sammeln für Kinderhilfsprojekte rund um den Globus.
Segen und Spenden beim Bundespräsidenten
Am Dreikönigstag zum Schloss Bellevue: 40 Jungen und Mädchen aus dem Bistum Würzburg haben am Montag (06.01.2014) bei Bundespräsident Gauck um eine Spende für notleidende Kinder in aller Welt angehalten.
Auf den Spuren der Könige
Goldene Kronen auf dem Kopf, in bunte Königsgewänder gehüllt und mit einem Stern in der Hand ziehen hunderttausende Kinder jedes Jahr durch Deutschland und Österreich: In kleinen Gruppen gehen sie von Tür zu Tür, singen und sammeln Spenden für Hilfsprojekte in aller Welt. Die weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder findet seit 1959 traditionell rund um den Dreikönigstag statt.
Biblisches Vorbild
Die Tradition lehnt sich an die biblische Weihnachtsgeschichte an: Drei Königen aus dem Morgenland - Caspar, Melchior und Balthasar - soll ein Stern erschienen sein, der die Geburt Jesu verkündete. Mit Weihrauch, Myrrhe und Gold im Gepäck folgten sie dem Himmelszeichen bis zur Krippe nach Bethlehem. Die Drei Heiligen Könige sind auch beliebt als Motiv bei der Verzierung von Süßwaren.
Dreikönigslieder auf den Lippen
Der Auftakt der diesjährigen bundesweiten Sternsinger-Aktion fand am 30. Dezember 2013 im Kölner Dom statt. Ein symbolträchtiger Ort: Hier liegen die Gebeine der Heiligen Drei Könige. Diese Reliquien wurden bereits 1164 aus Mailand an den Rhein gebracht, um Pilger anzulocken. An der diesjährigen Sternsingermesse im Kölner Dom nahmen 4000 singende Königskinder aus ganz Deutschland teil.
Schwarzes Königsgesicht
Traditionell schminkt sich einer der drei Sternsinger das Gesicht schwarz. Dabei geht aus den Quellen nicht eindeutig hervor, welcher der Könige dunkelhäutig gewesen sein soll: Melchior oder Caspar. An der schwarzen Gesichtsfarbe stößt sich übrigens niemand - anders als etwa in den Niederlanden, wo der Nikolaus-Gehilfe "Zwaarte Piet" jedes Jahr heftige Rassismus-Diskussionen auslöst.
Verkleidung selbst gemacht
In vielen Gemeinden sind Mütter, Väter und Kinder von Weihnachten bis Neujahr mit der Vorbereitung der Sternsingeraktion beschäftigt: Sterne müssen ausgesägt, Königsgewänder genäht und Kronen gebastelt werden. Und natürlich üben die Sternsingergruppen ein ganzes Repertoire von Dreikönigsliedern ein. Denn sie wollen ja nicht tagelang von morgens bis abends immer die gleichen Lieder singen.
Göttlicher Segen
Nach dem Dreikönigsgesang segnen die Sternsinger das Haus mit dem Kürzel "C+M+B", eingerahmt von der Jahreszahl. Die drei Buchstaben stehen nicht, wie man vielleicht denken mag, für die Königsnamen Caspar, Melchior und Balthasar sondern für den lateinischen Segensspruch "Christus mansionem benedicat", zu Deutsch: "Gott segne dieses Haus".
Spenden für Kinder in aller Welt
Zum Abschluss jedes Hausbesuchs holen die Sternsinger ihre Spendenbüchse hervor. Im vergangenen Jahr kamen so allein aus Deutschland 44 Millionen Euro zusammen. Mit dem gesammelten Geld werden Hilfsprojekte unterstützt. Die diesjährige Spendenaktion kommt Flüchtlingskindern in aller Welt zugute. Das Schwerpunktland 2014 ist Malawi, wo viele afrikanische Kriegsflüchtlinge Zuflucht suchen.
Kakao beim Bundespräsidenten
Am Dreikönigstag (06.01.2014) haben Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtineine Gruppe von Sternsingern empfangen. Traditionsgemäß schrieben sie ihren Segen über das Portal von Schloss Bellevue - dann gab es Süßigkeiten und Brezeln, Saft und Kakao bewirtet - sowie eine Spende. Am Dienstag wird auch Kanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt eine Gruppe von Sternsingern empfangen.