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Schädel-Hirn-Trauma

Judith Hartl30. Dezember 2013

Ein Schädel-Hirn-Trauma wird oft durch einen Ski- oder Fahrradunfall verursacht oder durch einen mutwilligen Schlag auf den Kopf. Eine solche Verletzung kann ausheilen, aber auch lebensbedrohlich sein.

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Gehirn (Foto: Fotalia)
Bild: Fotolia/Peter Eggermann

Ohne unser Gehirn funktioniert nichts. Ohne Gehirn bewegen wir uns nicht, sprechen nicht, essen nicht. Wir kennen unseren Namen nicht und erkennen niemanden. Nichts geht. Schon eine kleine Verletzung des Gehirns kann schlimme Folgen haben. Zwar schützen stabile Schädelknochen das Gehirn, doch starke Erschütterungen durch Schläge oder Stürze können sowohl die Schädelknochen als auch das Gehirn und die Blutgefäße darin verletzen und ein sogenanntes Schädelhirntrauma verursachen.

Leider ist es nach einem Unfall nicht einfach zu erkennen, ob und wie schwer das Gehirn verletzt wurde. Denn gefährliche Hirnblutungen oder Schwellungen treten oft erst Stunden oder Tage später auf. Deswegen schätzen Ärzte die Schwere der Verletzung erst einmal anhand äußerlicher Merkmale ein - also wie sich der Verletzte verhält, ob er die Augen öffnet, wenn man ihn anspricht, ob seine Bewegungen kontrolliert sind, ob er auf Schmerzreize reagiert und wie lange er bewusstlos ist.

Schädel-Hirn-Traumata können relativ harmlos aber auch tödlich sein. Ärzte teilen die Schwere in unterschiedliche Grade ein:

Der erste und leichteste Grad eines Schädel-Hirn-Traumas ist bekannt als Gehirnerschütterung. Sind Gehirnfunktionen beeinträchtigt, kehren sie nach etwa vier Tagen zurück. In der Computertomografie sind keinerlei Schädigungen zu sehen.

Beim zweiten Grad ist der Verletzte einige Zeit bewusstlos - 15 Minuten und länger. Als Faustregel gilt: Je länger die Bewusstlosigkeit, desto höher ist das Risiko für bleibende körperliche und geistige Schäden. Bei der mittelschweren Form eines Schädel-Hirn-Traumas verschwinden Lähmungen in der Regel nach etwa vier Wochen. Andere Störungen, wie beispielsweise Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen oder Schwindelgefühle können dagegen jahrelang anhalten.

Patienten mit einem Schädel-Hirn-Trauma dritten Grades sind über eine Stunde bewusstlos. Die neurologischen Ausfälle sind meistens massiv. Ein Patient mit einem schweren Schädelhirntrauma leidet an Krämpfen, Lähmungen und Wesensveränderungen. Diese Folgenschäden sind häufig irreparabel.

Ein eindeutiges Ergebnis über die Schwere eines Schädel-Hirn-Traumas bringen bildgebende Verfahren wie beispielsweise die Computertomografie (CT). Sie liefert dreidimensionale Röntgenaufnahmen des Gehirns. Damit können Ärzte Blutungen, Blutergüsse (Hämatome) und Schwellungen (Ödeme) erkennen.

Patienten mit einem mittleren oder schweren Schädel-Hirn-Trauma müssen auf der Intensivstation behandelt werden. Oft ist eine Notoperation notwendig, um den lebensgefährlichen Druck im Schädelinneren zu reduzieren. Denn anders als etwa bei einem verletzten Knöchel kann sich eine Schwellung im Hirn nicht nach außen ausdehnen, weil der Schädel es verhindert. Deswegen bohrt der Arzt beispielsweise kleine Löcher in die Schädeldecke und entfernt Hirnblutungen und Blutergüsse. Der Hirndruck muss ständig überprüft werden. Entwässernde Medikamente können zusätzlich helfen, den Druck zu senken.