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Stolz und unbeugsam

5. Dezember 2001

Das 27-Millionen-Volk der Afghanen blickt auf eine wechselvolle und zumeist kriegerische Geschichte zurück. Ein Überblick.

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1747 wird Ahmad Khan Sadozai zum Herrscher der Afghanen gewählt, der afghanische Nationalstaat entsteht.

1838/39 beginnt der erste afghanische Krieg mit den Briten. Bis 1919 folgen zwei weitere Kriege gegen das Britische Empire. Nach der letzten Niederlage verzichtet London auf jede Einflussnahme am Hindukusch und ebnet so den Weg zur Souveränität Afghanistans.

Souveränes Afghanistan

1933 besteigt Mohammed Zahir Schah den Thron. Im Zweiten Weltkrieg erklärt er Afghanistan als neutral. In den fünfziger und sechziger Jahren erfolgt eine Annäherung an die Sowjetunion. 1964 gibt sich Afghanistan nach der Erstauflage von 1931 eine moderne Verfassung mit einer demokratischen Regierung. Im Jahr 1973 führt der zehn Jahre zuvor entmachtete Ministerpräsident Mohammed Daud - ein General - einen Militärputsch an und erklärt Afghanistan zur Republik. Zahir Schah wird abgesetzt. Er geht nach Rom ins Exil. Daud wird fünf Jahre später in einem kommunistischen Staatsstreich ermordet.

Am 27. Dezember 1979 überschreiten sowjetische Truppen die Grenze zu Afghanistan. Nach einem verlustreichen Kampf verlässt 1989 der letzte sowjetische Soldat das Land.

Dem Freiheitskampf folgt der Bürgerkrieg

1992 wird der verbliebene Machthaber Mohammed Nadschibullah von den Mudschahedin aus dem Amt gejagt. Der Tadschike Burhanuddin Rabbani wird Präsident. Ein interner Machtkampf mit Premierminister Gulbuddin Hekmatjar entfacht 1994 einen neuen Bürgerkrieg. Die "Koranschüler" - Taliban genannt - erobern die südafghanische Stadt Kandahar. Zwei Jahre später stürzen die Taliban Präsident Rabbani, richten Nadschibullah hin und übernehmen in Kabul die Kontrolle. Die Taliban errichten im ganzen Land ein totalitäres Regime nach fundamentalistischen Grundsätzen.

1999 verhängt die UNO eine Luftblockade und Wirtschaftssanktionen gegen die Taliban, weil sie dem Terroristen Osama Bin Laden weiter Unterschlupf gewähren.

Drei Wochen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 beginnen die USA und Großbritannien ihre Luftangriffe gegen Ausbildungscamps von Osama Bin Laden und Stellungen der Taliban. Mit starker militärischer Hilfe der USA ziehen die Truppen der Nordallianz im November in Kabul ein und beanspruchen die Macht.

Am 27. November beginnen in Königswinter bei Bonn die Verhandlungen über den politischen Neuanfang in Afghanistan. Am 5. Dezember einigt sich die Petersberg-Konferenz auf einen Zeitplan für freie Parlamentswahlen 2004 und die Einsetzung einer provisorischen Regierung aller Volkgruppen mit dem Paschtunenführer Hamid Karzai an der Spitze. (im)