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Empörung über Verzicht auf Kim-Satire

19. Dezember 2014

Die Entscheidung von Sony, die Filmsatire über Nordkoreas Diktator Kim nicht auszustrahlen, wird von Politikern, Schauspielern, Regisseuren und Autoren beklagt. Einer der Kritiker ist Hollywood-Star George Clooney.

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In New York wird das Filmplakat von "The Interview" entfernt. (Foto: Michael Thurston/ AFP/Getty Images)
Bild: M. Thurston/AFP/Getty Images

Die Hollywood-Ikone geht nach der abgesagten Premiere der Nordkorea-Satire "The Interview" hart mit der Presse und seinen Kollegen ins Gericht. Nachdem die Hackerattacke gegen "Sony Pictures" bekannt geworden sei, hätten sie die Brisanz der Geschichte nicht erkannt, sagte George Clooney dem Branchenportal "Deadline.com".

George Clooney (Foto: Getty Images)
Clooney: "Wir müssen dagegen aufstehen"Bild: Getty Images

Eine Gruppe mit dem Namen "Guardians of Peace" (GOP) hatte Ende November einen Hackerangriff auf den Sony-Konzern gestartet und Interna veröffentlicht. Vor einigen Tagen sprach sie wegen des Films "The Interview" Drohungen aus und erinnerte dabei an die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA.

Sony zog den Film, in dem es um ein fiktives Mordkomplott gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un geht, schließlich zurück. Er sollte kommende Woche in die Kinos kommen.

"Wir sind in der Verantwortung, dagegen aufzustehen", fordert Clooney. Er selbst habe bereits vor Wochen versucht, "Sony Pictures" mit einer Petition zu unterstützen. Zusammen mit seinem Agenten habe er ein Schreiben an zahlreiche Manager aus dem Filmbusiness geschickt - doch niemand habe unterschrieben.

In der Petition habe gestanden, man werde sich den Forderungen der Hacker nicht unterwerfen und zusammenhalten.

"USA verlieren ersten Cyber-Krieg"

Ebenfalls kritisch zum Vorgehen Sonys äußerte sich der amerikanische Senator John McCain: Die Entscheidung schaffe einen "beunruhigenden Präzedenzfall", der die Täter nur stärke und dazu ermutige, künftig die Cyber-Waffe noch aggressiver einzusetzen. McCains republikanischer Parteikollege Newt Gingrich sprach im Internetdienst Twitter von einer "sehr gefährlichen" Entwicklung. "Diese Woche haben die USA ihren ersten Cyber-Krieg verloren."

Das Weiße Haus reagierte bislang eher vage auf diese Entwicklung. Über seinen Sprecher ließ Präsident Obama mitteilen, dass er die Drohungen für eine "ernste Angelegenheit der nationalen Sicherheit" halte und dass es eine angemessene Reaktion der US-Regierung geben werde.

Konkreter fiel die Reaktion des brasilianischen Autors Paulo Coelho aus. Via Twitter bot er Sony 100.000 Dollar für die Filmrechte an und erklärte, er wolle "The Interview" gratis in seinem Blog veröffentlichen. Der Zeitung "O Globo" sagte der Bestsellerautor, das Einlenken von Sony bedeute, "dass die Terroristen gewonnen haben".

Bri/sc (dpa, APE, rtr)