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Strauss-Kahn beteuert Unschuld

10. Februar 2015

Im Prozess um Sex-Partys mit Prostituierten muss nun auch Dominique Strauss-Kahn aussagen. Der ehemalige IWF-Chef weist den Vorwurf der organisierten Zuhälterei weit von sich, doch das sehen die Ermittler anders.

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Dominique Strauss-Kahn auf dem Weg zum Gericht in Lille (Foto: Reuters)
Dominique Strauss-Kahn auf dem Weg zum Gericht in LilleBild: Reuters/G. Fuentes

Man könnte den Empfang schon fast standesgemäß nennen. Als sich die Limousine dem Strafgerichtshof im nordfranzösischen Lille nähert, springen plötzlich drei Femen-Aktivistinnen auf die Straße. Auf ihren freien Oberkörpern steht mit schwarzer Farbe "Zuhälter-Kunden schuldig sprechen" geschrieben. Die überraschte Polizei brauchte einen Moment, um die Situation zu erfassen. Deshalb gelang es einer der Frauen, auf die Motorhaube der verdunkelten Limousine zu springen, bevor sie von den Sicherheitskräften überwältigt werden konnte.

Die Parole der Femen-Frauen spielt auf die Verteidigungslinie Strauss-Kahns bei dem Prozess an. Ihm wird vorgeworfen, Sexpartys mit Callgirls mitorganisiert zu haben - unter anderem in Paris und Washington, wo sich Strauss-Kahn aufgrund seiner damaligen Funktion als Chef des Internationalen Währungsfonds oft aufhielt.

Protest der Femen-Aktivistinnen vor dem Gericht (Foto: Reuters)
Protest der Femen-Aktivistinnen vor dem GerichtBild: Reuters/P. Rossignol

Bei Verurteilung droht Haftstrafe

Der 65-Jährige gibt die Teilnahme an den Partys zwar zu, will aber nicht gewusst haben, dass es sich bei den anwesenden Frauen um Prostituierte handelte. Mit dieser Strategie versucht "DSK" einen Freispruch zu erreichen. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass ihm die Prostitution klar gewesen sein muss. In Frankreich umfasst der Straftatsbestand der Zuhälterei auch Prostitution, die von Dritten bezahlt oder bei Sex-Partys organisiert wird. Es drohen Haftstrafen von bis zu zehn Jahren.

Der Prozess um die Sex-Partys hatte Anfang vergangener Woche begonnen. Geplant ist eine Befragung über drei Tage. Neben Strauss-Kahn müssen sich noch 13 weitere Angeklagte vor Gericht verantworten. 2011 war der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) bereits schon einmal durch eine Sex-Affäre international in die Schlagzeilen geraten. Damals wurde ihm vorgeworfen, in New York eine Hotelangestellte vergewaltigt zu haben. Die beiden Parteien einigten sich außergerichtlich, Strauss-Kahn musste allerdings seinen Posten an der Spitze des IWF räumen.

djo/wa (afp, dpa)